Immer wieder versuchte Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger, Altkanzler Helmut Schmidt Details über seine neue Beziehung zu entlocken. Ob er glücklich sei, wollte die Journalistin wissen. „Glück ist ein sehr relativer Begriff“, sagte der 93-Jährige knapp. Warum wohnen sie nicht zusammen? „Es würde die Dinge komplizieren.“ Schmidt schwieg, zündete sich eine Zigarette an und sagte nur trocken: „Nächste Frage.“ Vergangene Woche sorgte Schmidt mit der Nachricht, dass er mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Ruth Loah zusammen ist (wir berichteten), für großen Wirbel. Doch in der ARD-Talksendung „Menschen bei Maischberger“ zeigte er sich bei diesem Thema sehr hanseatisch-zurückhaltend.
Nach dem Tod seiner Frau Loki 2010 sei die Beziehung zu seiner neuen Lebensgefährtin Ruth Loah, 78, eine „selbstverständliche Entwicklung“ gewesen. Schon viele Jahre sei sie seine Vertraute gewesen. „Wir waren aneinander gewöhnt seit Jahrzehnten“, sagt der SPD-Politiker.
In Herbst zum Nordkap
Seine Lebensgefährtin bezeichnete er als „meine Freundin Frau Loah“. Mit ihr schmiedet er auch Reisepläne: Beide wollen im Herbst eine Schiffsreise zum Nordkap machen.
Gesprächiger wurde Schmidt bei politischen Themen. Die Sorge um den Euro könne man nicht unterdrücken, sagte er. Es sei jedoch falsch, von einer Eurokrise zu sprechen, es handle sich vielmehr um eine Schuldenkrise. „Das wäre alles nicht so tragisch, wenn wir jemanden hätten in Europa, der einen Überblick über das Gesamtproblem hat.“ Forderungen, das finanziell angeschlagene Griechenland müsse die Eurozone verlassen, kritisierte Schmidt. Es sei ein Fehler gewesen, die Griechen überhaupt aufzunehmen, sagt er. Doch nun müsse man die Konsequenzen tragen und sich solidarisch zeigen.