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BERLIN
Heino will Bushido stoppen lassen
dpa
 |  aktualisiert: 13.01.2016 10:52 Uhr

Bushidos neues Lied „Stress ohne Grund“ könnte auf dem Index landen. Am Montag seien entsprechende Anträge gegen die CD und gegen das im Internet noch einsehbare Video eingegangen, sagte die Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Elke Monssen-Engberding. Das Lied des 34 Jahre alten Berliner Rappers enthält Tötungs- und Gewaltfantasien sowie schwulenfeindliche Parolen. Auf einigen Webseiten ist das Video zu dem mit Rapper Shindy aufgenommenen Song bereits gesperrt.

Schlagersänger Heino bezeichnete das Lied als menschenverachtend. Bushido müsse „in seiner kriminellen Energie dringend gestoppt werden“, forderte er in der „Bild“-Zeitung. „Unser Rechtsstaat ist aufgefordert, jetzt endlich mal zu handeln!“

Drei Alben von Bushido stehen bereits auf dem Index. Über die Indizierung des neuen Songs entscheidet nun ein ehrenamtliches Gremium. Zuvor hat die Plattenfirma eine mehrtägige Frist zur Stellungnahme. Es könne daher rund eine Woche dauern, bis das Lied auf dem Index stehe, sagte Monssen-Engberding. Gesperrt werden beispielsweise Lieder, die zu Gewaltverbrechen aufrufen oder Menschen wegen ihres Geschlechts oder der sexuellen Neigung diskriminieren. Indizierte Titel dürfen nur an Über-18-Jährige verkauft werden. An für Kindern und Jugendlichen zugänglichen Orten dürfen sie nicht ausgestellt werden.

In „Stress ohne Grund“ werden Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören, Comedian Oliver Pocher und Grünen-Chefin Claudia Roth namentlich genannt und voller Hass beleidigt (wir berichteten). Wowereit erstattete am Montag Strafanzeige. Der Inhalt des im Internet verbreiteten Videos habe ihn zu rechtlichen Schritten bewogen, sagte der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski. Zum konkreten Tatvorwurf äußerte er sich nicht. Nach dpa-Informationen geht es auch um Beleidigung.

Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft das Lied bereits seit dem Wochenende. Der Song gehöre „schnellstens auf den Index“, äußerte sich Innensenator Frank Henkel (CDU). Bushido bettele mit seinem „menschenverachtenden Machwerk“ um Aufmerksamkeit. „Diese verbale Gewaltorgie muss sich niemand bieten lassen“, so Henkel. Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, betonte im NDR, Bushido handele aus „purer Lust an der Provokation“. „Weil er musikalisch und künstlerisch nicht viel draufhat, ist er immer darauf angewiesen, sich durch Aufmerksamkeitserzeugung ins Gespräch zu bringen“, sagte Beck.

Auch der Rapper selbst will seine Anwältin einschalten. Auf Twitter kündigte er an, Abmahnungen an eine Zeitung verschicken zu wollen. Gründe nannte er nicht.

 
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