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LOS ANGELES
Gene Hackman schreibt jetzt Romane
dpa
 |  aktualisiert: 28.01.2015 16:14 Uhr

Als Kevin Costner jüngst in Hollywood einen Preis für sein Lebenswerk in Empfang nahm, sprach der 60-jährige Schauspieler von einem möglichen Fehler: So eine Ehrung stünde doch eher Kollegen wie Sean Connery und Gene Hackman zu. „Ich vermisse sie“, setzte Costner noch drauf. Natürlich leben Connery und Hackman noch, doch mit Mitte 80 sind beide schon länger nicht mehr als Schauspieler im Geschäft. Hackman, der am Freitag 85 Jahre alt wird, lebt mit seiner zweiten Frau fernab von Hollywood, in Santa Fe (New Mexico).

Dort hat der Star längst eine neue Rolle gefunden. Er schreibt Bücher, etwa den Bürgerkriegsroman „Escape from Andersonville“ (2008) und den Polizeithriller „Pursuit“ (2013). Die Hoffnung auf einen weiteren Leinwandauftritt des großen Charakter-Schauspielers schwindet dagegen. Zuletzt glänzte er 2004 in der Polit-Satire „Willkommen in Mooseport“ als arroganter Ex-Präsident, der von Washington in die Provinz zieht.

„French Connection“

Damals vertraute er US-Talkmaster Larry King an, er wolle aus dem Filmgeschäft aussteigen. Man müsse zu viele Kompromisse machen, klagte der Star. Er hielt sein Wort und trat seither nicht mehr vor die Kamera. Ob er nicht doch noch einen Film drehen werde, wurde Hackman 2011 in einem seiner seltenen Interviews von der Zeitschrift „GQ“ gefragt. „Ich weiß es nicht“, sagte er zögerlich. „Wenn ich es in meinem Haus tun könnte, vielleicht, ohne dass dabei etwas durcheinandergebracht wird, und nur mit ein oder zwei Leuten“. Der große Durchbruch gelang ihm 1971 mit dem Thriller „French Connection“ („Brennpunkt Brooklyn“). Für die Rolle eines desillusionierten Drogen-Fahnders in New York nahm er seinen ersten Oscar in Empfang.

Den zweiten, als bester Nebendarsteller, holte er sich 20 Jahre später mit dem Eastwood-Western „Erbarmungslos“. Die Rolle des brutalen Sheriffs Little Bill Daggett hatte er nur zögerlich angenommen. Er war es leid, immer wieder Bösewichte zu spielen.

Mit Kassenknüllern wie der John-Grisham-Verfilmung „Die Firma“ und „Crimson Tide“ sicherte sich Hackman einen Platz auf Hollywoods A-Liste. Mit seinem langjährigen Freund und Zimmergenossen aus Studentenzeiten, Dustin Hoffman, stand Hackman in dem Gerichtsdrama „Das Urteil - jeder ist käuflich“ (2004) erstmals gemeinsam vor der Kamera. Sie hätten es eigentlich gar nicht so weit bringen dürfen: An der kalifornischen Theaterschule Pasadena Playhouse wurden sie beide als Schüler mit den geringsten Erfolgsaussichten eingestuft. Hollywoods Schönheitsideal sah anders aus. Doch am Ende wurden Hackmans knollige Nase, das breite Kinn und die frühe Stirnglatze zum Attribut.

Der Nachwelt will Gene Hackman als „ordentlicher Schauspieler“ im Gedächtnis bleiben, sagte er einmal.

 
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