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WELLINGTON
Gefeierte Weltpremiere von "Der Hobbit"
Von unserem Mitarbeiter Roland Mischke
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:04 Uhr

Neuseeland außer Rand und Band: Zur Weltpremiere von „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“, des neuen Films von „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson, haben Stars und Zehntausende Fans die neuseeländische Hauptstadt Wellington nach bester Hollywoodmanier in eine riesige Partymeile verwandelt. Auf dem roten Teppich präsentierten sich neben Jackson auch die Schauspieler Martin Freeman und Richard Armitage. „Titanic“- und „Avatar“-Regisseur James Cameron war ebenfalls gekommen. Zu sehen bekamen den Film zunächst aber nur ausgewählte Gäste. Teil eins der „Hobbit“-Trilogie kommt in Deutschland am 13. Dezember als 3D-Werk ins Kino.

Am Drehort gibt es touristische Touren. Die hügeligen Wiesen von Matamata auf der Nordinsel Neuseelands sind eine perfekte Kulisse für eine Zauberwelt. „Hobbit“- und „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien (1892-1973), der nie Neuseeland bereiste, hätte seine Freude an der Landschaft, die seiner Mythenwelt entspricht. Das düstere Mordor passt exakt in die karge Vulkanlandschaft der Taupo-Region.

Am Teich unterm Baum

Wo die fiktiven Zwerge leben, auf dem Grundstück einer riesigen Farm, ist es idyllisch wie in einer Auenlandschaft. Hobbit und seine Kameraden – Bilbo, Gandalf, Frodo und andere – sind menschenähnlich, aber kleinwüchsig und mit den Gemütern von Kindern. Das subtropische Klima sorgt in dieser Region für landschaftliche Heiterkeit, ein Mix aus grünen Hügeln bis an den Horizont, verketteten Wäldern und schmalen Straßen unterm wie blank geputzt wirkenden Himmel.

Regisseur Jackson ließ das Hobbit-Dorf unter strenger Geheimhaltung bauen. Massive Erdbaugeräte wurden eingesetzt, die Neuseelands Armee zur Verfügung stellte. 37 Hobbit-Höhlen aus unbehandeltem Bauholz, Schichtholz und Styropor wurden in einen Berghang implantiert. Es entstanden eine Mühle, eine doppelbögige Brücke und die gemütliche Gastwirtschaft mit Reetdach am Wasser. Für den Strom sorgen Generatoren. Die Begehung des Ortes löst bei Besuchern regelmäßig Begeisterung aus. Wer als Hobbit-Fan das Glück hat, am Teich unterm Baum mit seinem mächtig gespreizten Geäst an langen Tischen ein Dinner einzunehmen, wird das für den Rest seines Lebens nie vergessen. Schwarze Schwäne schwimmen im Wasser – die gibt es nur in Neuseeland. Die romantische Treppe, die im Film den pflanzenüberwucherten Hügel hinaufführt, ist noch vorhanden. Kinder und Jugendliche sind wie verzaubert.

Viele Menschen reisen nach Neuseeland, um sich auf die Spuren der Tolkien-Verfilmungen zu begeben. Davon profitiert die Wirtschaft, der Neuseeland-Dollar steht hoch im Kurs, und Wellington hat am meisten davon. Es hat sich den Beinamen „Mitte von Mittelerde“ zugelegt.

Filmcrew mit 2000 Mitarbeitern

Die Hälfte der Touristen, die in der Hauptstadt und im nördlicher gelegenen Auckland aus dem Flugzeug steigen, sind Hobbit-Fans, ergaben Befragungen. Im Bereich des Flughafens schwebt ein 13 Meter großer Gollum. Seit 1999, als Teil eins der Peter-Jackson-Trilogie zu sehen war, hat der Tourismus um 50 Prozent zugelegt. In Wellington gibt es im Vorort Miramar 30 Touren zu Filmschauplätzen. 2003, beim letzten Teil von „Der Herr der Ringe“, säumten 120 000 Zuschauer die Straßen um das Premierenkino.

In Wellington kennt jeder jemanden, der am „Hobbit-“Film mitgearbeitet hat. Peter Jackson als Produzent und Autor schuf ihn gemeinsam mit seinem Creative Director Richard Taylor. Offiziell gehörten 2000 Mitarbeiter zur Filmcrew. Die 4,4-Millionen-Einwohner-Nation ist stolz auf die nationale Kinoindustrie, die 2011 einen Umsatz von zwei Milliarden Euro generierte, etwa 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Rund 21 000 Angestellte sind in Wellywood in Lohn und Brot. In Weta Cave, der Höhle mit grusligen Filmgestalten aus Plastik und unzähligen Merchandising-Produkten, landen pro Jahr 100 000 Besucher an. Das kleine Museum mit seinem Souvenirshop ist ein lukratives Geschäft, Zahlen werden aber nicht angegeben. Neuseelands Premierminister John Key ließ sogar Gesetze ändern, um die Dreharbeiten möglich zu machen

Das Tolkien-Buch „Der kleine Hobbit“ erzählt die Vorgeschichte von „Der Herr der Ringe“. Die Verfilmung von Peter Jackson kommt in drei Teilen in die Kinos, 2014 der letzte. Mit Informationen von dpa

 
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