
Bereits vor drei Jahren hat sich der Würzburger Reitmaier, der in Kleinrinderfeld lebt, für die Sendung beworben. Drei Jahre lang hat er nichts mehr gehört. Dann kamen die Fernsehmacher auf die Idee, eine Staffel der Show, in der sich fünf Menschen aus einer Stadt reihum eine Woche lang gegenseitig bekochen (siehe Info-Box oben), in Unterfranken aufzuzeichnen. Ab Montag, 24. Oktober, strahlt Vox die fünf Folgen aus Würzburg täglich um 19 Uhr aus.
Neben Reitmaier (51) schwangen die Marketingmanagerin Carmen Tremmel (29), Verkaufstrainer Matthias Leikauf (46), Zahnmedizinstudent Florian Keles (23) und Augenoptikmeisterin Claudia Riedmann (41) die Kochlöffel. Reitmaier, Bruder des ehemaligen Fußball-Bundesliga-Torhüters Claus Reitmaier, ist über die Stadtgrenzen Würzburgs hinaus bekannt, als Fußballer (Kickers Würzburg, FV 04 Würzburg, SV Heidingsfeld) und Trainer sowie seit ein paar Jahren auch als Zauberer mit 50, 60 Auftritten im Jahr (oft gemeinsam mit seinem ehemaligen Fußballkollegen Bernd Zehnter als Duo „Real And Honest Magic“).
Reitmaier macht den Eindruck, dass er sehr gespannt darauf ist, was die Fernsehleute aus all den vielen Stunden Film gemacht haben für die jeweils 45 Minuten langen Folgen. „Man weiß ja nicht, was die senden und wie man dabei rüberkommt.“ Der Sender bestimmt die Reihenfolge. Reitmaier musste als Erster kochen, ein Nachteil, wie er findet, weil man im Vorfeld nichts erfahre über die anderen Teilnehmer.
19 Stunden auf den Beinen
Ist ein Vegetarier dabei, womöglich gar eine Veganerin? Das wird zum Problem, wenn man wie Reitmaier Entenbrust servieren will. Sicherheitshalber hatte er noch Tofu im Kühlschrank . . . Früh um acht stand das erste Kamerateam vor seiner Tür, am nächsten Früh um Viertel vier hatte er sein Haus wieder für sich. „Ich war 19 Stunden auf den Beinen.“ Interview, Einkaufen, Interview, Kochen vorbereiten, Interview, Tischdekoration, Interview, Gäste begrüßen, Interview, Vorspeise kochen, Interview, Vorspeise essen, Interview, Hauptgang kochen, Interview, Hauptgang essen, Interview . . . So ähnlich muss man sich das vorstellen, wenn „Das perfekte Dinner“-Team bei einem einfällt. Hochbautechniker Reitmaier sagt, er sei „von Berufs wegen sehr planungsorientiert“, und es arte für ihn recht flott in Hektik und Stress aus, wenn Planung übern Haufen geworfen wird. Beim Kochen ist Planen das A und O, wenn das Essen a la minute gelingen soll. „Punktgenau?“, fragt Reitmaier und lacht. „Nein, das ging überhaupt nicht.“ Wegen der Aufnahmen und Regieanweisungen war immer wieder Improvisieren angesagt.
Reitmaier hat sein Menü – logisch – „Zauberhaftes, magisches Dinner“ genannt, und eigentlich war abgesprochen, dass er zwischen den Gängen auch ein bisschen zaubert. Aber das fiel dann irgendwie auch dem Zeitplan zum Opfer. „Ich hätte mir gewünscht, da ein bisschen mehr machen zu können“, sagt Reitmaier, der dennoch von einer „schönen, tollen Woche“ spricht. Und auch, wenn er als Gast bei einem Mitstreiter „nie vor halb zwei, zwei ins Bett“ kam, so sagt er doch: „Wir hatten als Gruppe sehr viel Spaß. Am meisten, wenn die Kameras aus waren.“
Die fünf Würzburger haben auch noch Kontakt und sich vorgenommen, die Folgen mit allen bei demjenigen gemeinsam anzuschauen, der auch im Fernsehen gerade der Gastgeber ist.
„Das perfekte Dinner“ aus Würzburg, Montag, 24., bis Freitag, 28. Oktober, jeweils 19 Uhr, Vox.
Das perfekte Dinner
In der Koch-Dokumentation, wie Vox das Format nennt, schickt der TV-Privatsender für eine Woche fünf Menschen aus einer Stadt ins Rennen, um einen von ihnen zum „perfekten Gastgeber“ zu küren (die aufgezeichneten Folgen werden meist Monate später ausgestrahlt). Jeder Teilnehmer bekocht zu Hause die anderen mit einem Drei-Gänge-Menü und bekommt von den Gästen eine Punktebewertung (von null bis zu zehn). Es sollen nicht nur die Kochkünste bewertet werden, auch Tischdekoration, Präsenz des Gastgebers und sein Verhalten den Gästen gegenüber sollen in die Bewertung einfließen. Der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl bekommt 1500 Euro Siegprämie. Die Höchstpunktzahl von 40 Punkten wurde in der seit 2006 laufenden Sendung dreimal vergeben. Das Format, das aus England stammt, wird außer in Deutschland in 19 Ländern ausgestrahlt.