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WÜRZBURG
Florian Schroeder in Würzburg: Salatismus für IS-Anhänger
Lara Reichwein
 |  aktualisiert: 25.02.2016 03:36 Uhr

Bunte Bühnenlichter erinnern im Würzburger Bockshorn noch an karnevalistisches Treiben, doch Florian Schroeder stellt in den ersten Sätzen seines politischen Aschermittwochs klar, dass er selten einem Sturm so dankbar war: Er sei lieber das ganze Jahr lang Humorist. Gekonnt mit Worten jonglierend, thematisiert der Kabarettist Aktuelles aus Politik und Gesellschaft vor gut gelaunten, vollen Reihen.

Die Mischung aus politischer Satire und Comedy beherrschen wenige so gut wie Schroeder. Wenn man „die bayerische Regierung betrachtet, ist das ganze Jahr über politischer Aschermittwoch“, sagt er und sieht in Horst Seehofer den deutschen Donald Trump, der Hummus und Halloumi für zu bekämpfende Ortschaften im Kriegsgebiet hält. Schwarzen Humor benutzt der 36-Jährige in rasanter Geschwindigkeit, großes Talent beweist der gebürtige Lörracher beim Imitieren von Prominenten. Sein Repertoire an Stimmen ist beachtlich, immer hat er die passende Mimik und Gestik parat. Weder Angela Merkel, Günther Jauch noch Marcel Reich-Ranicki sind vor einer messerscharfen verbalen Karikatur sicher.

Die Flüchtlingsthematik

Auch die Flüchtlingsthematik ist Teil des Programms, in dem er „Schwarz-Weiß-Malerei“ mit hintergründigem Humor anprangert: Neben den Flüchtlingen könnten natürlich auch eigene Kinder das Sozialsystem der Zukunft aufrechterhalten, doch „die sind traumatisiert von der Reise durch den Geburtskanal und liegen uns durch das Kindergeld auf der Tasche“. Den Islamischen Staat sieht Schroeder als globalisierte RAF, die die furchtbarste Auslegung des Islams verkörpere: „Was aber bietet der Westen den IS-Anhängern als Alternative? Rauchverbot, Helmpflicht und veganes Essen – Salatismus also.“

Der Chauffeur bringt Schroeder mit dem SUV zum Bioladen, zu Umweltdemos fliegt er, niemand im begeisterten Publikum wundert sich, dass das Allroundtalent schon in der Schule den Lehrer zu seinem Publikum gezählt haben will – und: „Die Mode der Einsilbigkeit von Kindernamen kennen die zugehörigen Eltern sicher schon von der Stimmung am Frühstückstisch.“ Für den Nachhauseweg gibt es nach minutenlangem Applaus Tipps, wie man möglichst erfolgreich an der heutigen Hysteriebereitschaft mitwirken kann.

 
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