Zum dritten Mal in seiner bisherigen Geschichte gastierte das Mozartfest in der Theaterfabrik Blaue Halle in der Würzburger Dürrbachau und zum zweiten Mal mit der abschließenden Jupiternacht. Bei 30 Grad Außentemperatur sorgten drinnen die 14 Musikerinnen und Musiker der Lautten Compagney Berlin für musikalische Erfrischung, so dass die enorme Hitze der Freude an Bewegung und Genuss nichts anhaben konnte.
Wer dachte, dass Klassik und Pop nicht zusammenpassen, wurde an diesem Abend vom Gegenteil überzeugt. Die Grenzen zwischen Stilen und Zeiten wurden durchlässig – ganz im Sinne des diesjährigen Mozartfests, das unter dem Motto "Alles in einem - Freigeist Mozart" stand.
Der sonst üblichen Trennung von E- und U-Musik wurde eine Absage erteilt. Sie spielte bei dieser Aufführung keine Rolle mehr. Das haben in der Vergangenheit auch schon andere erkannt. Der Dirigent und Komponist Leonard Bernstein (1918-1990) soll sogar gesagt haben, dass die Beatles die größten Komponisten seit Mozart seien. Die Lautten Compagney und die Saxofonistin Asya Fateyeva brachten folgerichtig Henry Purcell und Beatles auf eine Ebene und damit auch das Publikum zum Abrocken.
Zuschauerinnen und Zuschauer lobten das Konzept des Festivals
"Ich finde dieses Crossover klasse", sagte etwa Ulrike Christoph, Rentnerin aus Heidingsfeld, am Ende des Konzerts. Der Geist der Veranstaltung und des gesamten Festivals habe sie schon immer begeistert und täte das auch immer noch.
Aber auch das jüngere Publikum wertete das Konzert als absoluten Erfolg. "Für mich war das eine gute Chance, sowohl klassische als auch moderne Musik zu genießen. Ich werde meine Freunde nächstes Jahr definitiv mitbringen", sagte der 20-jährige Tamar Emad, Student aus Schweinfurt.
"Ein wahrlich außergewöhnliches Fest hat am gestrigen Abend mit der Jupiternacht seinen umjubelten Ausklang gefunden", kommentierte Pressechefin Beate Kröhnert spürbar zufrieden den Abend. Auch Evelyn Meining, Intendantin des Mozartfests, war glücklich über das Finale in der Blauen Halle. "Wir haben uns vorgenommen, Freigeister von gestern und von heute zu suchen und ich glaube, wir haben sie gefunden." Das Programm habe Altes und Neues miteinander verzahnt. "Ein Festival muss sich immer neu erfinden und klassische Musik ist für alle da", so Meining.