Der Europäische Filmpreis 2014 geht nach Polen. Das Schwarz-Weiß-Drama „Ida“ von Pawel Pawlikowski wurde in der lettischen Hauptstadt Riga zum besten Spielfilm gekürt. Auch die Deutschen gingen nicht mit leeren Händen nach Hause. Sie holten drei der begehrten Trophäen.
Der Stuttgarter Marc Bauder gewann mit seiner Banker-Doku „Master of the Universe“ den Preis in der Kategorie bester Dokumentarfilm. Natascha Curtius-Noss und Claus-Rudolf Amler bekamen Preise für ihre Arbeit an Kostüm- sowie Szenenbild des Alpendramas „Das finstere Tal“.
Als beste Schauspielerin wurde in Abwesenheit die Französin Marion Cotillard für ihre Rolle in dem Sozialdrama „Zwei Tage, eine Nacht“ von Jean-Pierre und Luc Dardenne geehrt. Der britische Schauspieler Timothy Spall nahm die Filmpreis-Statue als bester Schauspieler entgegen. Er wurde für die Titelrolle in der Maler-Biografie „Mr. Turner - Meister des Lichts“ ausgezeichnet.
Sonderpreis für McQueen
Gewinnerfilm „Ida“ holte außer dem Hauptpreis vier weitere Auszeichnungen, unter anderem für die Regie, die Kameraarbeit und auch das Drehbuch. Das Werk spielt in Polen Anfang der 1960er Jahre. Erzählt wird von einem Waisenmädchen, das kurz vor seinem Eintritt ins Kloster erfährt, dass es eigentlich Jüdin ist. Bevor sie ihr Gelübde ablegen kann, muss die junge Frau das Geheimnis ihrer Familiengeschichte ergründen.
Mehr als 1000 Filmschaffende hatten sich in Riga zur Filmpreis-Gala versammelt, darunter auch die Schauspieler Liv Ullmann und Tobias Moretti. Die Gewinner werden von den mehr als 3000 Mitgliedern der Europäischen Filmakademie gewählt. Der britische Filmemacher Steve McQueen erhielt den Sonderpreis aus den Händen von Akademie-Präsident Wim Wenders.
McQueen, der unter anderem den diesjährigen Oscar-Gewinner „12 Years a Slave“ gedreht hat, wurde für seinen „einzigartigen Beitrag zum internationalen Kino“ geehrt.