Der Insolvenzplan zur Umwandlung des Suhrkamp Verlags in eine Aktiengesellschaft steht vor dem Scheitern. Das Landgericht Frankfurt hat per einstweiliger Verfügung der Familienstiftung von Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz untersagt, auf der Gläubigerversammlung dem eigenen Sanierungsplan zuzustimmen. Eine Kammer für Handelssachen gab damit in vollem Umfang einem Eilantrag von Minderheitseigentümer Hans Barlach statt, der mit Unseld-Berkéwicz seit Jahren zerstritten ist. Die Familienstiftung kündigte Berufung an.
Der Insolvenzplan sei einseitig auf die Belange der Familienstiftung ausgerichtet, kritisierte die Kammervorsitzende Claudia Müller-Eising. Die Stiftung habe damit ihre „gesellschaftliche Treuepflicht“ gegenüber der Medienholding Barlachs verletzt. Der Buchverlag mit Sitz in Berlin soll nach dem Willen der Verlagschefin in einem Insolvenzverfahren von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hatte vergangene Woche den Insolvenzplan für das traditionsreiche Haus zugelassen (wir berichteten).