Die Benefizaktion war ungewöhnlich, kreativ – und sie war erfolgreich: Das „Stillleben mit Uhr und Papierrollen“ von Dorothea Maetzel-Johannsen ist nun Teil der Städtischen Sammlung Würzburg und im ersten Stock des Museums im Kulturspeicher zu sehen. Möglich war der Ankauf durch die Aktion „Ein Bild für ein Bild“ des Soroptimist-Clubs Würzburg.
Die gut 40 Damen der Würzburger Zweigs des internationalen Serviceclubs hatten Beziehungen spielen lassen und Promis um die Gestaltung einer Postkarte gebeten. Mehr als 200 machten mit, von Axel Prahl über Fritz Wepper bis Sebastian Vettel, dazu zahlreiche Künstler aus der Region. Die Karten wurden verkauft und bei einem Benefizabend versteigert. Die höchsten Erlöse erzielten die kleinen Kunstwerke von Nostalgiesänger Max Raabe und Kinderbuchautor Paul Maar (je 520 Euro).
Eine Lücke im Bestand
Alles in allem habe die Soroptimist-Aktion 12 000 Euro zum Kaufpreis des Ölbildes beigetragen, sagte Kulturspeicher-Leiterin Marlene Lauter am Rande der Präsentation des Bildes vor den Soroptimist-Mitgliedern. Die restlichen 2000 Euro seien durch private Spenden zusammengekommen. Das im Kunsthandel erworbene Bild kostete 14 000 Euro.
Das 1922 entstandene „Stillleben mit Uhr und Papierrollen“ fülle eine Lücke im Bestand des Museums, so Lauter. Die Gattung Stillleben sei bislang unterrepräsentiert. Das Maetzel-Johannsen-Werk findet seinen Platz in dem Raum, in dem auch Arbeiten von Gertraud Rostosky (1876-1959), Erich Heckel (1883-1970) und Otto Modersohn (1865-943) ausgestellt sind.
Dorothea Maetzel-Johannsen (1886 bis1930) war Schülerin von Lovis Corinth und Mitbegründerin der Hamburger Sezession.