Bacon, Warhol und Calder glänzten, doch ein Gemälde von Barnett Newman erwies sich als der Star des Abends: Für fast 84,2 Millionen Dollar (61 Millionen Euro) ist „Black Fire I“ am Dienstagabend bei Christie's in New York versteigert worden. Damit wurde nicht nur der Schätzpreis von 50 Millionen Dollar weit übertroffen. Es wurde zudem ein neuer Auktionsrekord für ein Werk des 1970 gestorbenen US-Künstlers aufgestellt – fast doppelt so viel wie der bisherige von knapp 44 Millionen Dollar. Das Bild ist fast drei Meter hoch und mehr als zwei Meter breit. Es besteht nur aus einem breiten und einem sehr dünnen schwarzen Streifen und dem entsprechenden weißen Gegenteil auf der Leinwand. Newman hatte das Bild 1961 gemalt, seit 1975 war es nicht mehr auf dem Kunstmarkt. Wer es kaufte, blieb zunächst offen.
Warhol ist wieder gefragt
Eigentlich hatte ein Triptychon von Francis Bacon die Auktion beherrschen sollen – so wie vor einem halben Jahr, als ein ähnliches Werk mit 142,4 Millionen Dollar zum teuersten je versteigerten Bild wurde. Doch „Three Studies for a Portrait of John Edwards“ kam „nur“ auf – einschließlich des üblichen Aufgeldes – 80,8 Millionen Dollar. Das Triptychon war zum bislang letzten Mal 2001 versteigert worden. Damals hatte es gerade einmal gut drei Millionen Pfund gebracht.
Der zweite Auktionsweltrekord wurde für Alexander Calder aufgestellt. Die Mobiles des 1976 gestorbenen Amerikaners sind Verkaufsschlager in jedem Museumsladen – in Kopie. Ein Original von 1957 brachte 25,9 Millionen Dollar, mehr als doppelt so viel wie erwartet. „Untitled“ von Mark Rothko lag mit 66,2 Millionen ebenfalls über den Erwartungen.
Der Abend zeigte auch, dass nach Jahren der Dürre Andy Warhol wieder gefragt ist. Zwei Bilder von ihm wurden für zusammen mehr als 100 Millionen Dollar verkauft. „White Marilyn“ brachte 41 Millionen, „Race Riot“ fast 63 Millionen.