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BERLIN
Ein scheußlicher Hund und eine verschollene Sherlock-Holmes-Story
dpa
 |  aktualisiert: 23.01.2014 17:09 Uhr

Ein idyllischer Ferienort für Superreiche in den Skigebieten der Rocky Mountains birgt ein schauriges Geheimnis. Die US-amerikanischen Thrillerautoren Douglas Preston und Lincoln Child liefern in „Attack – Unsichtbarer Feind“ eine effektreiche Geschichte voller überraschender Wendungen, falscher Fährten und geheimnisvoller Verbindungen. Erst ihr bereits in vielen Romanen zuvor bewährter FBI-Agent Pendergast kann Licht ins Dunkel bringen.

Eigentlich ist die junge Corrie nur in den Skiort Roaring Fork gekommen, um an einem spannenden Projekt für eine Semesterarbeit an ihrer Polizeihochschule zu forschen. Für Bauarbeiten an einer exklusiven Wohnanlage musste ein Friedhof aus der Pionierzeit aufgelöst werden. Nun könnte sie die Knochen einiger Bergarbeiter untersuchen, die vor über 100 Jahren von einem Bären getötet wurden. Kaum ist Corrie in Roaring Fork angekommen, beginnt eine dramatische Serie von Verbrechen. Mehrere Luxusvillen gehen in Flammen auf, bei jedem Feuer werden Menschen ganz gezielt getötet. Corries Mentor, der außergewöhnliche FBI-Agent Pendergast, taucht im Ort auf und ist sich sicher, dass die Mordserie erst am Anfang ist.

Seltsame Vorfälle

Er sieht „eine große, dunkle Bedrohung“ auf den Ort zukommen, und natürlich behält er recht. Die ehrgeizige Corrie setzt sich in den Kopf, den Fall zu lösen, auch wenn ihr von Pendergast und anderen nahegelegt wird, den Ort zu verlassen. Ein Unbekannter bedroht sie, aber selbst wenn sie wollte, kann sie wegen eines Schneesturms den Ort nicht verlassen. Sie will es aber auch gar nicht, denn in ihren Forschungen hat sie seltsame Vorfälle in der Vergangenheit des Ortes aufgespürt und sich auf diese Weise mächtige Feinde gemacht.

In einem dramatischen Showdown mitten im Schneesturm und nach einer Verfolgungsjagd in einer verlassenen Silbermine deckt Corrie auf, wer hinter den Verbrechen steht und welches dunkle Geheimnis hinter den Ereignissen liegt. Pendergast hatte sie gewarnt: „Ihre Nachforschungen könnten die sprichwörtlichen schlafenden Hunde wecken. Und es gibt einen scheußlichen Hund, der in dieser reichen kleinen Stadt schläft.“ Pendergast selbst ist eher eine Nebenfigur. Zwar taucht er regelmäßig auf, um Corrie zu unterstützen, aber seine Hauptmission ist eine andere. Die Geschichte von den Bärenmorden in Roaring Fork soll Oscar Wilde von einer Amerikareise nach England mitgebracht und Arthur Conan Doyle erzählt haben, der sie für eine Erzählung um Sherlock Holmes verarbeitete.

Diese verschollene Erzählung zu finden, führt Pendergast nach England, wo er wie Sherlock Holmes ermittelt. So ganz nebenbei erzählen Preston und Child eine scheinbar originale Sherlock-Holmes-Geschichte, die für sich steht, aber thematisch gut in den modernen Roman eingepasst ist.

Wie in ihren anderen Romanen um Pendergast legen Preston und Child auch in „Attack – Unsichtbarer Feind“ großen Wert auf eine spannende Handlung und effektvolle Szenen. Allerdings opfern sie dafür bisweilen die Glaubwürdigkeit.

 
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