Joachim Schlotterbeck ist tot. Der Würzburger Maler und Kunstsammler starb am Freitagabend im Alter von 80 Jahren, wie ein Bekannter des Künstlers auf Anfrage bestätigte. Der Sohn eines Würzburger Weinhändlers zählt zu den bekanntesten und schillerndsten Künsterpersönlichkeiten Frankens. Am 12. August 1926 wurde Joachim Schlotterbeck in der Rotkreuzklinik geboren. Er wuchs in seinem Elternhaus in der Wolframstraße auf. Für ihn stand schon bald fest, dass die Kunst sein Leben bestimmen würde. Nur die Richtung war anfangs nicht klar. Kunsthistoriker wollte er werden, wegen seiner Sammelleidenschaft. Künstler wurde er – sammelte aber auch sein Leben lang, um sich mit den schönen Dingen des Lebens zu umgeben.
Schlotterbeck kam in der Welt herum, er bereiste Griechenland, Nordafrika, Asien. Von 1945 bis 1951 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seine künstlerische Ausbildung begann jedoch schon früher, bei der bekannten Impressionistin Gertraud Rostosky in Würzburg im „Gut zur Neuen Welt“.
Zur zweiten Heimat wurde ihm Sizilien, wo er seit 1951 mehrere Wochen im Jahr in seinem Haus in Forza d'Agro mit atemberaubender Aussicht aufs Meer weilte. Nach einem Schlaganfall im März 2005 blieb eine Körperhälfte gelähmt. Joachim Schlotterbeck konnte nicht mehr malen und die weite Reise in den Süden nicht mehr auf sich nehmen.
Sein Künstlerkollege Dieter Stein lobte ihn als „sehr eleganten Zeichner“. Er selbst bezeichnete sich einst als Neo-Impressionist. Er malte Blumen, Katzen, Porträts, Landschaften, Stillleben mit Zitronen, Menschen im Straßencafé, Akte.
An seinem 80. Geburtstag sagte er, dass er keine großen Ziele mehr habe: „Ich möchte mein Leben gut vollenden.“