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LOHR
Drei Tage junges Kino in der Provinz
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:19 Uhr

Richard Winter hat die großen, runden Augen eines Mannes, dem das Schauen zur zweiten Natur geworden ist. In seinem Fall das Schauen auf eine Kinoleinwand. „Das ist wie beim Zirkus – wenn Sie da hineingeboren werden...“, sagt er. Der Vater betrieb zwei Kinos in Lohr (Lkr. Main-Spessart), Sohn Richard, heute 70, verkaufte schon als Sechsjähriger Süßigkeiten, arbeitete sich zum Platzanweiser hoch („das gab es damals noch“) und schließlich zum Vorführer. Studiert hat er dann eher nebenher, wie er sagt. Volkswirtschaft. Wichtiger waren ihm die Kinos in Lohr, später in Aschaffenburg und dann in Erlenbach (Lkr. Miltenberg), die er mit seiner Frau Renate betrieb. Bis die Kinder kamen: „Da sind wir dann bürgerlich geworden.“ Der Sicherheit wegen. Das Programmkino in Erlenbach lief zwar durchaus erfolgreich, viel Geld ließ sich damit aber nicht verdienen.

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