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MÜNSTERSCHWARZACH
Domspatzen schmieden Waffen des Lichts
Die Regensburger Domspatzen und Concerto Köln in Münsterschwarzach
Foto: Julia Martin | Die Regensburger Domspatzen und Concerto Köln in Münsterschwarzach
Armin Rausche
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:48 Uhr

„Lobgesang”, jene Sinfonie-Kantate, die Felix Mendelssohn-Bartholdy 1840 als Auftragswerk für die Feierlichkeiten zum 400. Jahrestag der Erfindung der Buchdruckkunst schuf, stand im Mittelpunkt eines Konzerts in der Abteikirche Münsterschwarzach. Die Regensburger Domspatzen unter ihrem aus Karlstadt stammenden Leiter Roland Büchner sorgten zusammen mit dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Concerto Köln für ein eindrucksvolles, spannungsgeladenes Konzert.

Büchner liebt es, seinen großen, auch in den Männerstimmen (Tenöre!) hervorragend ausgestatteten Chor zu mächtig-prachtvoller Klangentfaltung zu führen. Dieser Interpretationsstil kommt dem großen Kirchenraum zu Gute. Die Domspatzen erfreuten mit einer bei Knabenchören seltener Ausgewogenheit, mit klanglicher Frische, perfekter Intonation und hervorragender Textverständlichkeit. Beim poetischen Hauptanliegen des Werkes, dem Weg von der Finsternis zum Licht schmiedet Büchner zupackend die „Waffen des Lichts”.

Eine Überraschung war im Duett „Ich harrete des Herrn” Seraphim Wühl, der unbekümmert mit der weich und natürlich strömenden Stimme von Miriam Alexandra mithalten konnte. Die zentrale Stelle des Werks, die bange Frage des kraftvoll, aber auch flexibel gestaltenden Tenors Werner Güra „Hüter ist die Nacht bald hin?” mit dem anschließenden „Die Nacht ist vergangen” des Soprans hatte Gänsehaut-Potenztial. Der a-cappella-Choral „Nun danket alle Gott” aber hätte ein wenig mehr Zurückhaltung verdient.

Die einleitenden Instrumentalsätze waren durchsichtig gestaltet, hatten aber auch Kraft und Biss. Das Publikum in der voll besetzten Abteikirche applaudierte bereits nach diesem Vorspiel.

Eingeleitet hatten das Konzert Mendelssohns jubelnde Motette „Jauchzet dem Herrn alle Welt” und das in flottem Tempo gestaltete „Denn er hat seinen Engeln befohlen”. Dann folgte die Choralkantate „Verleih uns Frieden”. Als Zugabe wurde sie nach stehend gespendetem Beifall wiederholt.

 
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