Kabarettist Georg Schramm erhält den mit 10 000 Euro dotierten Erich-Fromm-Preis 2012. Schramm mache in seinen Bühnenfiguren die Ohnmacht, Wut, Verzweiflung und Resignation öffentlich, die in dieser erfolgsorientierten Gesellschaft nicht zum Vorschein kommen sollten, teilte die Erich-Fromm-Gesellschaft am Donnerstag zur Begründung mit. Der Preis wird am 26. März in Stuttgart verliehen. Tragik und Komik, Einfühlung und Zorn, die Schramms Kabarett auszeichneten, wollten aufklären und verändern, hieß es weiter.
Mit dem Sozialphilosophen Erich Fromm (1900 bis 1980) verbinde den politisch und sozial engagierten Charakterdarsteller Schramm vor allem die Fähigkeit, das gesellschaftlich Verdrängte bewusst und erlebbar zu machen. Der Preis wird seit 2006 jährlich von der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft an Persönlichkeiten verliehen, die mit ihrem „Engagement Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Erich Fromms“ geleistet haben.
Bisherige Preisträger waren die Journalisten der „Süddeutschen Zeitung“, Heribert Prantl und Hans Leyendecker, der katholische Theologe Eugen Drewermann, der Liedermacher Konstantin Wecker, der frühere FDP-Innenminister Gerhart Baum, der Linguistikprofessor Noam Chomsky und im vergangenen Jahr die Geigerin Anne-Sophie Mutter.