Eine aufblasbare Gummipuppe frei nach dem berühmten Bild „Der Schrei“ von Edvard Munch zählt zu den Lieblingsstücken in der Souvenir-Sammlung des Kunsttheoretikers Bazon Brock. Das Stück aus dem Museumsshop des Munch-Museums in Oslo sei mittlerweile leider nicht mehr im Handel, bedauert der 76-Jährige. Die skurrile Sammlung des Ästhetik-Professors, Performers und Kunstvermittlers ist bis zum 1. April im Dortmunder Museum Ostwall zu sehen.
Unter dem Titel „Wa(h)re Kunst –Der Museumsshop als Wunderkammer“ zeigt Brock die meist für wenig Geld in den Shops erhältlichen Gebrauchsgegenstände. Zu sehen sind Souvenirs wie Michelangelos David als Anziehpuppe, die Mona Lisa als Kuschelkissen oder Anstecknadeln mit Motiven von Picasso, Chagall oder Kandinsky. Kondome mit Motiven von Max Ernst, Joseph Beuys, Piet Mondrian oder Paul Klee seien vor allem in Museumsshops in Japan und den USA ein Renner, berichtet Brock. Stücke wie die Munch-Puppe seien „Museumsshop in Reinkultur“.
Das nach Hause getragene Souvenir werde damit Mittel zur täglichen Auseinandersetzung mit der Kunst, stellt der für seine Provokationen bekannte Kunsttheoretiker Brock fest. Am Ort der Ausstellung, dem Dortmunder Museum Ostwall, suchen Besucher allerdings bislang vergebens nach einem Museumsshop. Direktor Kurt Wettengl versprach jedoch Besserung. Schon bald werde auch in dem Dortmunder Museum ein Shop eröffnet, kündigte er am Rande der Ausstellungspräsentation an.