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ASCHAFFENBURG
Die Malweiber von Paris in der Aschaffenburger Jesuitenhalle
Die Malweiber von Paris in der Aschaffenburger Jesuitenhalle       -  (cj)   Künstlerische Frauen: alles Dilettantinnen! Ein weiblicher Akt, gemalt von einer Frau: ein Unding! Und unanständig dazu. Diese Auffassung war vor gut einem Jahrhundert die übliche. Frauen hatten um 1900 in der bildenden Kunst einen schweren Stand. „Malweiber“ wurden sie verächtlich genannt. Eine professionelle Ausbildung an einer Akademie wurde ihnen verwehrt. Wer als Frau dennoch mitmischen wollte in einer von Männern dominierten Welt, musste bei privaten Malschulen oder später in den neuen Kunstgewerbeschulen anklopfen – oder nach Paris gehen. Ida Gerhardi, Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff, Sabine Lepsius oder Martha Bernstein (im Bild ihr Ölgemälde „Badestrand“) machten sich auf den Weg, ebenso Käthe Kollwitz. Dort entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr stehender und sitzender weiblicher Akt. Annemarie Kruse, Tochter des Berliner Bildhauers Max Kruse, war in Paris bis 1912 die Schülerin von Henri Matisse. In ihren Erinnerungen bezeichnete sie Paris als Weltzentrum, „wo die wichtigsten Kunstfragen von den bedeutendsten Künstlern diskutiert wurden.“ Die Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg zeigt die Ergebnisse dieser lebendigen und offenen Auseinandersetzung bis 29. Mai in der Ausstellung „Die Malweiber von Paris. Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch“. Geöffnet ist die Ausstellung jeweils Dienstag von 14 bis 20 Uhr sowie Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
Foto: Nik Schölzel, Neu-Ulm | (cj) Künstlerische Frauen: alles Dilettantinnen! Ein weiblicher Akt, gemalt von einer Frau: ein Unding! Und unanständig dazu. Diese Auffassung war vor gut einem Jahrhundert die übliche.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 17.03.2016 03:38 Uhr

Künstlerische Frauen: alles Dilettantinnen! Ein weiblicher Akt, gemalt von einer Frau: ein Unding! Und unanständig dazu.

Diese Auffassung war vor gut einem Jahrhundert die übliche. Frauen hatten um 1900 in der bildenden Kunst einen schweren Stand. „Malweiber“ wurden sie verächtlich genannt. Eine professionelle Ausbildung an einer Akademie wurde ihnen verwehrt. Wer als Frau dennoch mitmischen wollte in einer von Männern dominierten Welt, musste bei privaten Malschulen oder später in den neuen Kunstgewerbeschulen anklopfen – oder nach Paris gehen.

Ida Gerhardi, Paula Modersohn-Becker, Clara Rilke-Westhoff, Sabine Lepsius oder Martha Bernstein (im Bild ihr Ölgemälde „Badestrand“) machten sich auf den Weg, ebenso Käthe Kollwitz. Dort entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr stehender und sitzender weiblicher Akt. Annemarie Kruse, Tochter des Berliner Bildhauers Max Kruse, war in Paris bis 1912 die Schülerin von Henri Matisse.

In ihren Erinnerungen bezeichnete sie Paris als Weltzentrum, „wo die wichtigsten Kunstfragen von den bedeutendsten Künstlern diskutiert wurden.“ Die Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaffenburg zeigt die Ergebnisse dieser lebendigen und offenen Auseinandersetzung bis 29. Mai in der Ausstellung „Die Malweiber von Paris. Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch“.

Öffnungszeiten

Geöffnet ist die Ausstellung jeweils Dienstag von 14 bis 20 Uhr sowie Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
 
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