Der Nobelpreis für Literatur – heute, am 11. Oktober, steht der neue Preisträger fest – wird seit 1901 von der Schwedischen Akademie in Stockholm vergeben. Die Auswahl der Preisträger läuft streng nach Tradition. Denn Zusammensetzung und Arbeitsweise der Sprachakademie richten sich nach Regeln, die auf die Gründung des Gremiums 1786 zurückgehen.
Die Akademie hat in der Regel 18 Mitglieder. Sie werden von der Akademie selbst auf Lebenszeit gewählt. Bis zur endgültigen Abstimmung über einen Preisträger liegt die Hauptarbeit beim Nobelkomitee mit fünf Mitgliedern. Es wird für drei Jahre gewählt. Zurzeit gehören dazu: Per Wästberg (78) als Vorsitzender, die Schriftsteller Horace Engdahl (63), Kjell Espmark (81), Katarina Frostenson (58) und Kristina Lugn (52). Über die Beratungen für den Nobelpreis muss 50 Jahre lang Stillschweigen bewahrt werden.
Zuerst lädt das Nobelkomitee 600 bis 700 Personen oder Organisationen per Brief dazu ein, geeignete Literaten für das kommende Jahr vorzuschlagen. Empfehlungen können auch ehemalige Preisträger, Sprach- und Literaturwissenschaftler, wissenschaftliche Einrichtungen und Autorenorganisationen abgeben. Niemand darf sich selbst benennen. Das Nobelkomitee erstellt Namenslisten, die in der Akademie schließlich auf fünf Kandidaten reduziert werden. Jedes Akademiemitglied beschäftigt sich dann mit dem Werk der Nominierten und erstellt Berichte. Anfang Oktober wird der Preisträger durch Wahl bestimmt. Er muss mehr als die Hälfte der Stimmen aller Akademiemitglieder bekommen.