zurück
DER GROßE TRIP – WILD:
'Der große Trip - Wild': Reese Witherspoon krempelt ihr Image um
Allein durch die Wüste: Reese Witherspoon in einer Szene von „Der große Trip – Wild“.
Foto: Twentieth century fox | Allein durch die Wüste: Reese Witherspoon in einer Szene von „Der große Trip – Wild“.
dpa
 |  aktualisiert: 14.01.2015 13:47 Uhr

Blutig gelaufene Zehen und blaue Flecken am ganzen Körper, Heroinspritzen und Sex mit Fremden: So kennt man Hollywoods Leinwand-Blondine Reese Witherspoon noch nicht. Mit „Der große Trip - Wild“ als ehemalige Heroinsüchtige, die sich auf einen extremen Fußmarsch begibt, krempelt die 38-jährige Oscar-Preisträgerin ihr Image um.

Die Schauspielerin mit dem energischen Kinn und dem fröhlichen Charme, die einst mit Schoßhündchen und pink-farbener Garderobe in der Komödie „Natürlich blond“ ihren Durchbruch feierte, war eher auf leichte Kost abonniert. Erst als Country-Sängerin June Carter in der Johnny-Cash-Biografie „Walk the Line“ wurde sie ernst genommen und 2006 mit einem Oscar ausgezeichnet. Nun wird sie wieder als Oscar-Anwärterin gehandelt.

1800 Kilometer in drei Monaten

Witherspoon legte sich aber auch als Produzentin ins Zeug. Auf der Suche nach einer starken Frauenrolle holte sie vor einigen Jahren die Filmrechte für die bewegende, autobiografische Geschichte der US-Autorin Cheryl Strayed ein. In dem Bestseller „Der große Trip“ beschreibt Strayed ihren Trek 1995 auf dem Pacific-Crest-Wanderweg, von der Mojave-Wüste an der Grenze zu Mexiko durch Kalifornien und Oregon bis in den US-Staat Washington. Fast 1800 Kilometer legte die damals 26-Jährige in über drei Monaten alleine zurück. Es ist ein abenteuerlicher Trip, aber mehr noch eine Reise nach Innen. Der plötzliche Krebstod ihrer Mutter hat sie aus der Bahn geworfen, sie flüchtet sich in Heroin und Sex mit Fremden, ihre Ehe platzt. Dann trifft sie die mutige Entscheidung, ihr Leben in der Wildnis wieder in den Griff zu bekommen.

Ein schwieriges Unterfangen, sagt Witherspoon über ihren Film. „Die Hauptperson ist eine Frau, die am Ende kein Geld hat, keinen Mann, keine Eltern, keinen Job, keine Chancen, und doch ist es ein Happy End“, erzählte sie vor dem US-Kinostart der „New York Times“. Als Produzentin konnte sie den kanadischen Regisseur Jean-Marc Vallée („Dallas Buyers Club“) gewinnen. Der fängt die Mischung aus dem beschwerlichen Selbstfindungstrip, grandiosen Naturerlebnissen und Widrigkeiten entlang des Treks fesselnd ein. Witherspoon sieht man die Tortur an: ohne Make-up, mit Schrammen und Blasen an den Füßen, meist kämpferisch, aber auch dem Zusammenbruch nahe. Von Eitelkeit keine Spur. Die eigenen Fehltritte und Lebensängste, die harte Kindheit in einer zerrütteten Familie, die enge Beziehung zu ihrer Mutter (Laura Dern), die jung an Krebs stirbt. Männer kommen nur am Rande vor, der Ex-Ehemann, One-Night-Stands und Begegnungen auf dem Wanderpfad. Doch „Der große Trip“ ist kein reiner Frauenfilm. Das Drehbuch des britischen Autors Nick Hornby („About a Boy“) berührt mit Lebensfragen, die sich jeder stellt: Wie lassen sich Grenzen überwinden? Wie kämpft man gegen Ängste an? Oder: Wie findet man zu sich? • • • • ο ο

Cineworld im Mainfrankenpark (FSK ab 12 Jahren) Der CD-Tipp: Das Soundtrackalbum (Sony) zu „Der große Trip – Wild“ ist ähnlich abenteuerlich wie der Film. Das 15 Songs umfassende Angebot reicht von „El condor pasa“ und „Homeward bound“ (Simon & Garfunkel) über „Let 'em in“ (Paul McCartney & Wings), „Suzanne“ (Leonard Cohen) und „Tougher than the rest“ (Bruce Springsteen) bis zu „Are you going with me?“ (Pat Metheny Group) und „Glory Box“ (Portishead).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
dpa
Britische Schriftsteller
Johnny Cash
Kanadische Regisseure
Leonard Cohen
Nick Hornby
Pat Metheny
Paul McCartney
Produzenten
Reese Witherspoon
Sony
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen