Tristram Hunt: Friedrich Engels. Der Mann, der den Marxismus erfand (Propyläen, 576 Seiten, 24,99 Euro). Wer Marx sagt, muss auch Engels sagen. Der Marxismus ist ohne Engels nicht zu denken. Dennoch stand er im Schatten des Freundes. In seiner großen Biografie zeigt Tristram Hunt Engels als eigenständigen Denker, dessen Werk dem von Marx nicht nachstand, dessen Leben aber weitaus aufregender verlief. Von den beiden Autoren des „Kommunistischen Manifestes“ war Engels der Schillerndere: einerseits Bonvivant, Frauenheld, Fuchsjäger und erfolgreicher Unternehmer, andererseits Moralist, Vordenker des Kommunismus, scharfer Kritiker der kapitalistischen Produktionsweise und Verräter seiner Klasse. Aus reichem Quellenfundus schöpfend, präsentiert Hunt den großen Sozialisten in seiner ganzen Widersprüchlichkeit.
Roberto Ampuero: Tod in der Atacama (Bloomsbury, 350 Seiten, 19,90 Euro). Die Atacama ist eine der unerbittlichsten Wüsten der Welt. Dorthin verschlägt es Privatdetektiv Cayetano Brulé. Ausgeraubt und ermordet – so lautet die offizielle Version zum Tod des deutschen Entwicklungshelfers Willi Balsen. Doch war es wirklich nur ein Raubmord? Hängt Balsens Tod mit seinem umstrittenen Bewässerungsprojekt zusammen? Bei seinen Nachforschungen findet Brulé heraus, dass Balsen mit Abgeordneten des chilenischen Parlaments verkehrte. Der Ermittler gerät in ein undurchschaubares Geflecht aus Politik, Wirtschaft und Entwicklungshilfe.