Der CD-Tipp

Rahsaan Roland Kirk: Spirits Up Above – Anthology 1965 - 1976 (2 CDs, Warner)

Kirk, 1936 in Columbus/Ohio geboren und im Alter von zwei Jahren erblindet, zählt zu den innovativsten Musikern der Jazz-Geschichte. Er konnte nicht nur mehrere Saxofone gleichzeitig spielen, er baute auch welche, beherrschte zudem Querflöte, elektrische Kalimba, Mundharmonika, Englischhorn, Kazoo, Nasenflöte, Melodica – und summte während des Spiels auf einem Blasinstrument gelegentlich parallel dazu eine zweite Stimme. Jedem musikalischen Einfluss gegenüber offen, baute er Soul, Boogie-Woogie, Free Jazz und viele andere Stilrichtungen in seine Songs ein.

Serenade to a Cuckoo

Ab 1951 arbeitete er für Charles Mingus, Gil Evans oder Quincy Jones, später meist mit eigenen Gruppen. Den Beinamen Rahsaan verwendete er erst seit den späten 60ern. Trotz einer halbseitigen Lähmung infolge eines Schlaganfalls Ende 1975 absolvierte er 1976 erneut Auftritte, u. a. mit Charles Mingus und Gil Evans, bei denen er nur mit der linken Hand spielte. Ein zweiter Schlaganfall 1977 führte zu seinem Tod im Alter von 41 Jahren. Die Doppel-CD vereint 22 von 1965 bis 1976 entstandene Songs, darunter auch „Serenade to a Cuckoo“, seinen wohl bekanntesten: • • • • • ο