Der Buch-Tipp
Elizabeth George: Nur eine böse Tat (Goldmann, 864 Seiten, 24,99 Euro)
Inspektor Lynley ist zurück, doch sein Auftritt ist nicht besonders glanzvoll. Das mag zum einen daran liegen, dass er im neuen Elizabeth-George-Krimi eher im Hintergrund agiert und die Hauptrolle seiner Kollegin Barbara Havers überlässt, was an und für sich eine gute Idee ist, hier aber unausgegoren wirkt. Der andere Grund ist, dass sich die amerikanische Autorin mit ihren beiden beliebten englischen Figuren ein wenig verzettelt – zu weitschweifig, zu unwirklich wirkt manches. Aber keine Sorge: Es gibt reichlich Überraschungsmomente und einen neuen Schauplatz: Italien.
Um Kopf und Kragen
Als sich Lynley und Havers vor einem Jahr im 17. Band der Reihe verabschiedeten, waren die Erwartungen an die Fortsetzung groß. Es ging um Havers pakistanische Nachbarn und Freunde, Taymullah Azhar und seine kleine Tochter Hadiyyah. Die Mutter des Mädchens war kurz zuvor aufgetaucht und nach einiger Zeit mit dem Kind spurlos verschwunden. Im 18. Fall des Ermittlergespanns nun taucht die Mutter wieder auf, doch ohne die Tochter. Die wurde anscheinend in Italien entführt. Azhar ist völlig verzweifelt und bittet Havers um Hilfe.
Damit beginnt für die Scotland-Yard-Polizistin der Schlamassel: Sie will helfen, darf aber nicht, tut es trotzdem, riskiert Kopf und Kragen – und ihren Job. Obwohl die 64-jährige Autorin weitgehend auf spektakuläres Blutvergießen verzichtet, ist ihr Buch nicht blutleer. Text: SP