CD-Tipps

Procol Harum: Procol Harum (2 CDs) und A Salty Dog (2 CDs) und Shine On Brightly (3 CDs) und Home (2 CDs, jeweils Esoteric Antenna)

So gefällt das den Freunden gepflegter Wiederveröffentlichungen: Die ersten vier Alben der von Spätgeborenen wegen „A whiter Shade of Pale“ ebenso oft wie fälschlicherweise in die Schublade Ein-Hit-Wunder gesteckten britischen Rockband kehren als digital optimierte, mit massenweise Bonusmaterial aufgepeppte Deluxe-Editionen zurück. Und es ist viel bislang Unveröffentlichtes dabei.

Das Debütwerk von 1967 (mit, natürlich, „A whiter Shade of Pale“ und seinem Zwilling „Homburg“)) bekam 15 Extra-Tracks spendiert, bei „A Salty Dog“ (1969) sind's zwölf, bei „Home“ (1970) deren elf. Den Vogel aber schießt „Shine On Brightly“ (1968) ab. Dieses Album, das mit „In held 'twas in I“ eine Sternstunde des sinfonischen Progressive-Rock bereithält, wurde gleich um zwei CDs aufgestockt, mit 20 Bonustiteln insgesamt und dem Originalalbum im raren Mono-Mix.

Alles, was die Band um den Keyboarder Gary Brooker später herausbrachte, erreichte – sieht man mal von dem formidablen, 1972 erschienenen Mitschnitt „Procol Harum Live in Concert with the Edmonton Symphony Orchestra“ ab – nicht mehr die Qualität der ersten vier Platten.

Fischer-Z: This Is My Universe (Fisher-Z Music)

Die drei Alben, die Fischer-Z von 1979 bis 1981 herausbrachten, machen dank schneidender Gitarren und rattenfängerischer Refrains noch heute eine verdammt gute Figur. Was allerdings John Watts, der Chef der britischen New-Wave-Band, heutzutage, im stolzen Alter von 60 Jahren, solistisch – wiewohl wieder den alten Bandnamen verwendend – herausbringt, hat mit der guten alten Zeit wenig zu tun. „This Is My Universe“ ist ein nettes, kreuzbraves Album mit nur wenig überdurchschnittlichen Songs, Lichtjahre entfernt von der Wucht, zu der Fischer-Z dereinst fähig waren.