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CD-Tipps: Unbekanntes von Roy Orbison
reda
 |  aktualisiert: 09.02.2016 03:40 Uhr

CD-Tipps

A Tribe Called Quest: People?s Instinctive Travels And The Paths Of Rhythm (Sony)

Auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Erscheinen beweist das Debütalbum, dass die Idee von A Tribe Called Quest (ATCQ), für Rap jazzige Soundlandschaften und afroamerikanische Rhythmen einzusetzen, einen enormen Qualitätssprung im Hip-Hop einleitete: Während viele Kollegen Breaks um alte Soul- und Funk-Samples bauten, puzzelten ATCQ Samples aus Jazz und 70er-Jahre-Rock zusammen. Zudem waren ihre Texte dialogorientiert statt aggressiv, behandelten gesellschaftliche Themen mit Offenheit und Humor. Die Wiederveröffentlichung, der weitere aus dem ATCQ-Katalog folgen werden, wurde um einige neue Remixe von u. a. Pharrell Williams angereichert, bei „Footprints“ steht CeeLo Green am Mikrofon.

Roy Orbison: One Of The Lonely Ones (Universal)

Posthume Veröffentlichungen sind an der Tagesordnungs – dass von einem längst verstorbenen Künstöler allerdings ein komplettes bislang unbekanntes Studialbum erscheint, ist eine Rarität. Die Aufnahmen zu „One Of The Lonely Ones“ entstanden zwischen Januar und August 1969. Unter den zwölf Songs taucht eine Version des Allzeit-Klassikers „You?ll never walk alone“ auf, mit dem von Roy Orbison selbst geschriebenen, gitarrenlastigen „Child Woman, Woman Child“ aber auch eine Nummer, die sich stark an seinen Überhit „Pretty Woman“ von 1964 anlehnt.

The Alan Parsons Project: The Turn Of A Friendly Card – 35th Anniversary Edition (2 CDs, Sony)

Das Originalalbum erschien im November 1980, es war das fünfte des Projects, aus dem „Games People play“, „Time“, „Snake Eyes“ und der Titelsong als Singles ausgekoppelt wurden. Die Jubiläumsedition wurde um reichlich Rares angereichert. Parsons-Mitstreiter Eric Woolfson öffnete kurz vor seinem Tod im Jahr 2009 sein Privatarchiv, in dem er unveröffentlichte Songs, zusätzliche Studiotakes und alternative Versionen aufbewahrt hatte. Sie wurden für die Jubiläumsausgabe restauriert, Alan Parsons begleitete das Remastering. Insgesamt bieten die zwei CDs satte 27 Titel, die nicht auf dem Originalalbum zu hören waren.

Opeth: Deliverance & Damnation (4 CDs, Sony)

Die Songs wurden von der schwedischen Band ursprünglich in den Jahren 2002 und 2003 getrennt auf zwei Alben veröffentlicht, obwohl sie zusammen geschrieben und produziert wurden und in ihrer bewusst gewählten Widersprüchlichkeit als ein großes Ganzes gedacht waren. Die Wiederveröffentlichung vereint sie erstmals offiziell. „Deliverance“ ist ein hartes Metal-Album, „Damnation“ kommt dagegen sehr ruhig und ohne gutturalen Gesang daher. Zunächst eine reine Deathmetal-Band, bauten Opeth im Lauf der Jahre immer mehr Progressive-Elemente in ihren Stil ein.

Simple Minds: Once Upon A Time (5 CDs + 1 DVD, Universal)

Das Album erschien ursprünglich im Oktober und wurde mit zwei Millionen verkauften Exemplaren, einer Nummer-1-Platzierung in Großbritannien sowie einem Top-Ten-Rang in den USA zum bis dahin erfolgreichsten der Simple Minds. Zudem warf es gleich vier Top-20-Singles ab. Die Band stellte auf „Once Upon A Time“ ihr politisches Engagement, vor allem für Amnesty International, stark in den Vordergrund.

Die Deluxe-Box enthält sechs Discs mit remastertem Material: das Album (mit „Alive and kicking“), bisher unveröffentlichte Single-Mixe, allen voran „Don't you (Forget about me“), alternative Versionen, längere Mixe, zwei CDs mit dem „Live In The City Of Light“-Konzert von 1987, eine DVD-Audioversion des Albums mit einem High-Quality 96/24 Stereo 5.1. Mix und Promovideos, dazu ein Booklet mit seltenen Fotos, neuen Interviews mit Jim Kerr und Charlie Burchill sowie einem Track-by-Track-Guide.

Original Soundtrack: Amy (Universal)

Dies ist der Soundtrack zum nicht ganz unumstrittenen, aber weltweit enorm erfolgreichen Kinofilm über die früh verstorbene Ausnahmesängerin. Die 23-Titel-CD liefert neben Songs des Komponisten Antonio Pinto seltene Live-Mitschnitte von Amy Winehouse sowie bisher unveröffentlichte Demo-Titel und ein Duett mit Tony Bennett (der Klassiker „Body and Soul“). Am 23. Juli 2011 war die Künstlerin mit nur 27 Jahren gestorben.

Anastacia: Ultimate Collection (Sony)

Mit weltweit mehr als 30 Millionen verkauften Platten ist sie eine der erfolgreichsten Sängerinnen der letzten 20 Jahre, aber viel mehr als nette Erinnerungen sind ihre schlicht gestrickten Hits nicht. Unter den 19 Songs der CD findet sich mit „Take this Chance“ und „Army of me“ auch zwei neue, keiner der alten Erfolgstitel wie „I'm outta Love“, „Paid my Dues“, „Left outside alone“ oder das mit Eros Ramazzotti gesungene Duett „I belong to you“ fehlt.

Gunter Gabriel: 30 Tonnen Hits – Das Allerbeste (2 CDs, Sony)

Nachdem das ohnehin schon äußerst schillernde Leben des 73-jährigen Westfalen um ein besonders schillerndes Kapitel reicher ist (die Teilnahme am RTL-Dschungelcamp), bekam die Doppel-CD den Sticker „Dschungeledition“ verpasst.

Unter den 39 zwischen 1973 und 1982 entstandenen Songs sind alle Klassiker wie „Er ist ein Kerl“, „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ oder „Komm unter meine Decke“, aber auch Coverversionen berühmter US-Hits wie „Me and Bobby McGee“ („Freiheit ist ein Abenteuer“) und „The Cover of the Rolling Stone” („Wär? ich doch nur ein Rolling Stone“). Was in den ganzen Skandalgeschichten rund um Gunter Gabriels krawalliges Leben oft etwas untergeht: Als eine Art deutscher Ausgabe von Johnny Cash kommt der Mann, der sich so gerne des Alltags der kleinen Leute annimmt, zumindest musikalisch fast immer ohne Peinlichkeiten aus.

 
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