CD-Tipps
Manic Street Preachers: Everything Must Go (2 CDs + 2 DVDs oder 2 CDs, Sony)
Ursprünglich im Frühling 1996 veröffentlicht, war „Everything Must Go“ der erste große Erfolg der Band. In England wurde das Album mit dreifach Platin ausgezeichnet und verkaufte über eine Million. Mit „A Design for Life“, „Everything must go“, „Kevin Carter“ und „Australia“ warf es vier Top-Ten-Singles ab. Zum 20. Geburtstag kehrt der Klassiker schwer aufgemöbelt zurück: CD 1 der Box bietet das remasterte Album plus Bonustitel, auf CD 2 gibt es B-Seiten, Akustikversionen und Remixe. Die erste DVD liefert einen bisher unveröffentlichten Live-Mitschnitt vom 24. Mai 1997 in Manchester. DVD 2 enthält Videos und neues Filmmaterial. Die Doppel-CD-Version vereint das digital optimierte Originalalbum ohne Bonustitel mit dem Konzert aus Manchester in voller Länge (das sind 20 Songs).
Cheap Trick: Bang Zoom Crazy . . . Hello (Universal)
Nach sieben Jahren Funkstille sind Cheap Trick zurück! Dummerweise war das Comeback keine gute Idee, denn die elf neuen Songs der einst weltweit erfolgreichen Power-Rock-Pop-Band, die kürzlich in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, sind schale Aufgüsse längst vergangener Zeiten. Vor 30 Jahren wäre das alles nett, weil flott und eher poppig als rockig, gewesen, heute ist es selbst für Nostalgiker nur schnarch und gähn.
Johnny Cash: Koncert V Praze (In Prague Live) (Sony)
Nachdem jüngst schon das Album „Man In Black – Live In Denmark“ erschienen ist, folgt jetzt ein weiterer Live-Mitschnitt. „Koncert V Praze (In Prague Live)“ entstand während Johnny Cashs Tournee durch die Tschechoslowakei im April 1978. Cash war auf Einladung der tschechoslowakischen Regierung angereist. Er fuhr mit gemischten Gefühlen nach Prag, war unsicher, wie das Publikum auf seine Musik reagieren würde. Kannte man seine Songs? Konnten die Menschen dort etwas mit Countrymusik anfangen? Die Vorbehalte erwiesen sich als unbegründet. Innerhalb von zwei Tagen waren alle Shows – das Programm glich einer Best-Of-Zusammenstellung – ausverkauft.
The Highwaymen: Live (3 CD + DVD oder 3 CD + Blu-ray, Sony) und The Very Best Of (1 CD, Sony)
Im Mittelpunkt der nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch aufwändigen Box steht der Mitschnitt eines Konzerts der Country-Supergroup (Johnny Cash, Willie Nelson, Kris Kristofferson), Waylon Jennings) im Nassau Coliseum auf Long Island vom 14. März 1990, erstmals komplett restauriert und digital optimiert in Bild und Ton. Die dritte CD versammelt Liveaufnahmen, die bei verschiedenen „Farm Aid“-Festivals entstanden. Neben dem Boxset gibt es auch eine „The Very Best Of“-Scheibe mit 16 Songs aus den Studioalben „Highwayman“ (1985), „Highwayman 2“ (1990) und „The Road Goes on Forever“ (1995).
Miles Davis & Robert Glasper: Everything ?s Beautiful (Sony) und Miles Davis: Miles Ahead (Sony)
Im Mai hätte Miles Davis seinen 90. Geburtstag gefeiert. Zum Jahrestag gibt's zwei etwas andere Davis-Alben. „Miles Ahead“ beinhaltet die Musik des gleichnamigen Spielfilms, der sich mit dem Leben und der Musik des Trompeters beschäftigt. Er ist das Regie-Debüt von Don Cheadle, der auch in die Rolle der Jazz-Legende schlüpfte. Zu elf Original-Songs aus den Jahren 1956 bis 1981 gesellen sich fünf neue Titel, die der Jazz/Hip-Hop-Star Robert Glasper geschrieben und eingespielt hat. „Everythings' Beautiful“ offeriert neue Interpretationen von Davis-Songs, die von Glasper produziert wurden. Der Grammy-Gewinner versammelte für sein Projekt illustre Gastmusiker wie Bilal, Illa J, Erykah Badu, Phonte, Hiatus Kaiyote, Laura Mvula, KING, Georgia Ann Muldrow, John Scofield, Ledisi und Stevie Wonder um sich.
Steve Hackett: Please Don?t Touch und Spectral Mornings und Defector (jeweils 2 CDs + 1 DVD-Audio,Universal).
Hackett war der Man, der bei Yes Gitarre spielte, als Yes die mit Abstand besten Alben ihrer bis heute währenden Karriere herausbrachten (1970 bis 1977). Dann machte sich der Vielseitige allein auf den Weg. Drei seiner wichtigsten Alben aus der Zeit direkt nach Yes, veröffentlicht auf dem heute legendären Charisma-Label, erscheinen am 27. Mai als Deluxe-Editionen mit jeweils zwei CDs und einer Audio-DVD drin. Alle drei bieten auf der ersten CD neben dem digital optimierten Originalalbum auch Bonustitel. Steven Wilson hat „Please Don?t Touch“ und „Spectral Mornings“ von den Original-Multitrack-Bändern neu im 5.1-Surround-Sound abgemischt. Zudem produzierte er von den beiden Platten einen neuen Stereo-Mix. „Defector“ enthält auf CD 2 Steve Hacketts Auftritt beim Reading Festival 1980.
Barclay James Harvest: Welcome To The Show und Caught In The Light (jeweils2 CDs, Esoteric Antenna/Cherry Red)
Urpsrünglich 1990 erschienen, kehrt „Welcome To The Show” in einer von den Masterbändern neu remasterten und erweiterten Edition zurück. Das Originalalbum wurde um „Stand Up“ als Bonustitel erweitert, der 1992 als Single erschien. Die zweite CD liefert bisher unveröffentlichtes Livematerial aus dem Town & Country Club in London vom 16. Februar 1992. Barclay James Harvest spielten neben Songs des damals aktuellen Albums auch Klassiker wie „Mockingbird“, „Medicine Man“ oder „Child Of The Universe“.
„Caught In The Light“ kam ursprünglich 1993 heraus. Auf der Wiederveröffentlichung gibt's die lange Version von „Forever Yesterday“, ein Lied, das in dieser Form damals nur auf Kassette erhältlich war, sowie als Bonus die rare deutsche Promo-Version von „Who do we think we are?“ Die zweite CD umfasst weitere Mitschnitte des Konzerts vom 16. Februar 1992, darunter „Live is for Living“ und „Hymn“.
