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CD-Tipps: Hörenswertes aus Island und Österreich
Alice Natter
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:53 Uhr

Ge Bitte?! Kein Protest über Granadas neuer Platte

Ja, ja, eine Erfolgsgeschichte! Das Debutalbum landete in den österreichischen Albumcharts, sehr kreative Videos kursieren und mehrere Millionen Plays auf Youtube und Spotify kann Granada inzwischen aufzählen. Die Konzerte in Wien, Graz, Nürnberg, Stuttgart, Hamburg, Berlin undsoweiter sind ausverkauft. Und dass die Band aus Graz an diesem Sonntag am Würzburger Stein spielt . . . schöne Sache. Wer lieber daheim Finale guckt, statt beim Wein-Musik-Fest die fünf Jungs live zu sehen, könnte ersatzweise die neue Platte hören: „Ge Bitte“ ist der hübsche Titel. Die Entrüstung gilt aber nicht für die Musik: Mit dieser Art von folkig-grantelig-humorvollem Austropop kann man schon einverstanden sein. Reinhören lohnt. nat

Granada: „Ge Bitte“ Karmarama/Sony Music

Schönes Klangwerk von der musikalischen Insel

Bei der Weltmeisterschaft waren sie ja früh raus, die Isländer. Kann man sich also voll darauf konzentrieren, was das kleine Volk der nordischen Insel besonders gut kann: Musik machen. Das Trio Árstídir hat ein wunderschönes neues Album vorgelegt: „Nivalis“. Definitionsversuche, was die Band genau macht, sind etwas mühsam: Indie-Rock, Indie-Folk, Chamber-Folk, Pop, Neo-Klassik, Minimalismus? Irgendwas isländisches Unabhängiges halt. „Nivalis“ jedenfalls ist eine Scheibe voller schöner, warmer, melancholischer Stücke: mit viel akustischer Instrumentalisierung, Gesangsharmonien und feiner elektronischer Ergänzung. Empfehlenswert. nat

Árstídir: „Nivalis“

Seasons Of Mist/Soulfood

Von einem opulenten Abend mit Marillion

Spätestens im zweiten Teil, wenn ein Streicherquartett mit Flöte und Horn dazu kommt, denkt man: Nein, die Konserve kann das Livekonzert einfach nicht ersetzen. Im vergangenen Oktober spielten Marillion ein großes Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Das Cover des Albums, das jetzt erscheint, zeigt: Das muss auch optisch ein spektakulärer Abend gewesen sein – mit einer beeindruckenden Lichtshow und tollen Projektionen. Zu hören bekam das Londoner Publikum die Songs des Studioalbums „F*** Everyone And Run“. Wer Marillion, die altehrwürdige Rockband, mag, geht ins Konzert. Oder hört eben das Studioalbum. nat

Marillion: „All one Tonight (Live at

the Royal Albert Hall“), Ear Music/Edel

Heitere halbe Stunde mit Mozart

Das ist mal was, das macht richtig Spaß: „Wunderkindreise“! Eigentlich war das ja ein Jazzkonzert für Kinder, das das Fakstheater Augsburg auf die Bühne brachte. Aber daraus ist auch eine kleine Platte entstanden, die für alle Hörlustigen und Neugierigen ab sieben Jahren von Wunderkind-Mozarts Reise von Salzburg in die Welt erzählt. Cornelia Boese, die Würzburgerin, erzählt und hat die Reime zur flotten Gitarren-Kontrabass-Schlagzeug-Musik gedichtet. Eigentlich nur schade, dass der flotte wie lehrreiche Spaß nach einer halben Stunde schon wieder vorbei ist. nat

FaksTheater: „Wunderkindreise“ AndraeRecords

 
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