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PHILADELPHIA
CD-Tipps: Frühwerk eines Pop-Chamäleons
dpa
 |  aktualisiert: 16.03.2016 03:34 Uhr

Todd Rundgren: The Complete Bearsville Albums Collection (13 CDs, Warner)

Todd wer? Ach Ihr armen Spätgeborenen! Todd Rundgren, vor 67 Jahren im schönen Upper Darby nahe Philadelphia geboren, ist ein Chamäleon, wie die Welt der Popmusik nur ganz, ganz wenige kennt. Mit seiner ersten Band, The Nazz, nahm er Ende der 1960er-Jahre das voraus, was später mal Powerpop heißen sollte, als Solokünstler schaffte er in den 70er-Jahren das Kunststück, schlaue, gleichwohl radiotaugliche Rocksongs abzuliefern („I saw the light“), parallel dazu mit seiner Band Utopia peinlichkeitsfreien Progressive-Rock einzuspielen – und nicht zuletzt als Produzent den Sound von Musikern wie Grand Funk Railroad, Hall & Oates, Meat Loaf (Rundgren war der Mann hinter „Bat Out Of Hell“), die New York Dolls, Patti Smith, The Band, XTC und vielen mehr zu definieren.

Zudem gilt er als Multimedia-Pionier. Und wenn man Wikipedia glauben will, verlief auch sein Privatleben recht abwechslungsreich: „Von 1972 bis 1977 war Todd Rundgren mit dem Playboy-Playmate Bebe Buell liiert. Nachdem Bebe Buell sich von ihm getrennt hatte und dann von Steven Tyler ein Kind erwartete, wandte sie sich wieder Todd Rundgren zu, der zu dieser Zeit als offizieller Vater von Liv Tyler galt. Erst im späten Kindesalter erfuhr Liv Tyler, wer ihr wirklicher Vater war. Danach lebte Todd Rundgren mit Karen Darvin, Bruce Springsteens früherer Freundin, zusammen, mit der er zwei Söhne hat. Derzeit lebt er auf Hawaii mit seiner Frau Michele und ihrem gemeinsamen Sohn.“ Für Spätgeborene: Steven Tyler ist der Sänger von Aerosmith, Liv nicht nur dessen Tochter, sondern auch eine erfolgreiche Schauspielerin. Und Bruce Springsteen ist . . . das sollte auch Spätgeborenen bekannt sein.

Die Box vereint ausschließlich Soloalben von Rundgren, die zwischen 1970 und 1983 erschienen, also keine, die in diesem Zeitraum mit Utopia entstanden. Der Inhalt im Schnelldurchlauf: Runt, Runt/The Ballad Of Todd Rundgren, Something/Anything? (2 CDs), A Wizard, A True Star, Todd, Initiation, Faithful, Back To The Bars (2 CDs), Hermit Of Mink Hollow, Healing, The Ever Popular Tortured Artist Effect.

Phil Collins: Dance Into The Light und Hello, I Must Be Going (jeweils 2 CDs, Warner)

Das muntere Wiederveröffentlichen des Backkatalogs von Phil Collins geht in die nächste Runde (wie bei den Vorgängern wurden den remasterten Originalalben auch diesmal Bonus-Discs mit Demos und Live-Mitschnitten spendiert). „Hello . . .“ erschien 1982, neben „I don't care anymore“ wurde ausgerechnet das quirlige Supremes-Cover „You can't hurry love“ zum Singlehit. Auf „Dance . . .“ (1996) gab sich Collins zur allgemeinen Überraschung recht Weltmusik-orientiert, wobei er vor allem Afrika und dessen typische Perkussionsrhythmik bemühte. Auch Bob Dylan kam – mit einer Coverversion von „The times they are a-changin'“ – zu Ehren.

 
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