Nicht zu viel Worte, keine zu üppige Instrumentierung, markante brüchige Stimme, manchmal kehlig-kratziges Timbre: Wer sie beim Africa Festival 2012 oder 2014 in Würzburg gehört hat, weiß, dass Y'akoto aus simplen eingängigen Popmelodien starke soulige Songs machen kann. „Mermaid Blues“ heißt das frische, dritte Album der Hamburgerin mit ghanaischen Wurzeln – nach „Babyblues“ von 2012 und „Moody Blues“ in 2014 also die nächste Blues-Scheibe.
Eine sehr vielfältige, mit melancholischen Piano-Balladen oder gitarrenlastigen Dance Songs und nach nur elf Nummern viel zu schnell vorbei. Eine davon muss man einfach immer wieder hören: „Drink My Friend“, mit einnehmend stampfendem Rhythmus. Ein Flüchtlingsboot, seit Tagen unterwegs, keine Insel in Sicht, kein Trinkwasser mehr. Und die Meerjungfrau lockt mit betörendem Gesang die Männer zu sich in die Tiefe. . . Y'akoto: „Mermaid Blues“ Warner Music nat
Stilsichere Geschichten von der Bettkante
Ein Debüt und dann zehn Jahre lang nichts? Der israelische Songwriter und Regisseur Oren Lavie hat sich ziemlich viel Zeit gelassen mit seinem zweiten Album. Dafür braucht es dann nur ein paar Takte, und man ist eingenommen für die „Bedroom Crimes“. Elf Songs, elf Szenen, elf Menschen in ihren Schlafzimmern.
Und der 40-jährige Lavie erzählt die Geschichten von der Bettkante mit wärmender Baritonstimme, Klavier, Synthie-Sound und Streicher-Arrangements. Elegant, stilsicher, kitschfrei. Und mit einem rätselhaft-unheimlich-schönen Duett zusammen mit Vanessa Paradis: „Did You Really Say No?“ Wäre schön, wenn sich der Israeli bis zum nächsten Album nicht wieder zehn Jahre Zeit lässt. Oren Lavie: „Bedroom Crimes“ Sony Music nat