
CD-Tipps
MPS KulturSPIEGEL Edition (25 CDs, Edel)
Das Plattenlabel „Musik Produktion Schwarzwald“ (kurz: MPS), spezialisiert auf amerikanische, europäische und japanische Jazzmusiker, genießt einen legendären Ruf. Gegründet wurde es 1968. Neben eigenen Produktionen wurden zunächst auch Titel anderer Schallplattenfirmen in Lizenz vertrieben. Zu den bei MPS unter Vertrag stehenden Interpreten zählten wie Oscar Peterson, Hans Koller, Horst Jankowski, George Duke, Erwin Lehn, Volker Kriegel, Albert Mangelsdorff, die Singers Unlimited und Wolfgang Dauner, aber auch Jean-Luc Ponty, Lee Konitz, Charlie Mariano, Alphonse Mouzon, Monty Alexander oder Dave Pike. Ein Teil der Produktionen entstand in privater Atmosphäre in den Wohnzimmern des Labelgründers.
Das Aufnahmestudio in Villingen wurde später „aufgrund seiner Originalität und Integrität, des besonderen Seltenheitswertes einiger Stücke und des generellen dokumentarischen Wertes“ zum Kulturdenkmal erklärt. MPS war das erste deutsche Label, das ausschließlich Jazzproduktionen vorlegte. Bemerkenswert ist dabei das breite stilistische Spektrum vom Swing bis zu Free Jazz, Rockjazz und Vorläufern des Ethno-Jazz. Weitere Markenzeichen waren die hohe Aufnahmequalität und die Gestaltung der Schallplattenhüllen.
Mit der MPS KulturSPIEGEL-Edition setzt Edel die Auswertung des einzigartigen Schwarzwälder Labels fort. Es wurden 25 Alben von Künstlern ausgewählt, die bisher vermeintlich unentdeckt geblieben bzw. schwer erhältlich waren, darunter Jazz-Rocker wie Udo Lindenberg (damals unter dem Pseudonym Lyndon Berg!), Peter Herbolzheimer, Michael Naura oder Dieter Reith, Session-Größen wie Dave Grusin, Steve Kahn, Dave King, Alphonse Mouzon oder Philip Catherine und Legenden wie Count Basie, Jim Hall oder Joe Pass. Daneben legen Alben von Friedrich Gulda, Sun Ra oder Roland Kovac Zeugnis über den Zeitgeist des 70er-Jahre-Jazz ab. Die in Schubern steckenden CDs sind einzeln erhältlich. Zusammen ergeben sie (siehe Bild oben) das MPS-Logo.