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Buchtipps: Krimis der anderen Art und Krimis, die keine sind
Alice Natter
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:56 Uhr

Es soll Leser geben, die Krimis mögen, denen skandinavische Autoren aber zu düster, amerikanische Thriller zu blutig und die üblichen Bayernkrimis zu albern sind. Ihnen kann geholfen werden: mit „Schwarzwasser“ von Andreas Föhr. Der idyllische Tegernsee ist zwar Ort der Handlung, das Ermittlerduo skurril, aber nicht klamaukig. Und der Fall: ziemlich komplex. Denn Kommissar Wallner und Polizeiobermeister Kreuthner, der es mit den Dienstvorschriften nicht so genau nimmt, müssen den Mord an einem Mann aufklären, den es nie gab. Dass das Ganze mit einem 20 Jahre zurückliegenden Berliner Immobilienskandal zu tun hat, macht das Ermitteln nicht leichter. Die Waller-Kreuthner-Reihe hat ihren festen Platz in den Bestsellerlisten. Kein Wunder, Autor Andreas Föhr schreibt seit 25 Jahren Drehbücher und weiß, wie man guten Stoff griffig erzählt.
Andreas Föhr: Schwarzwasser Knaur Verlag München, 400 Seiten, 14,90 Euro    

Mit Helden das Grauen überstehen

Die Welt braucht Helden. Und wenn es keine Helden gibt, erfindet man sie. So wie die kleine Nelli. Eine

Buchtipps: Wenn es den Toten gar nicht gab       -  _

Kriegswaise, 1944 irgendwie auf einem Bauernhof in Niederösterreich bei einer fremden Familie gelandet. Paulus Hochgatterer, Kinderpsychiater aus Wien, hat eine schlichte, dichte, poetisch-eindringliche Erzählung aus den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs geschrieben. Die Welt taumelt, durch die Luft fliegen Flugzeuggeschwader statt Schwalben. Und ein Mädchen versucht, sich gegen das Grausame stemmend seine Seele und den Glauben an das Gute zu retten. Hätte-wäre-könnte? Ein wichtiges kleines Buch.
 Paulus Hochgatterer: Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war, Deuticke Verlag Wien, 111 S., 18,50 Euro

Camilleri und mal fast kein Krimi

Kein Mord, kein Verbrechen, Commissario Maurizi geht diesem Fall erst irritiert, dann fasziniert und eigenartig berührt nach.

Buchtipps: Wenn es den Toten gar nicht gab       -  _

Laura Garaudo ist verschwunden, die schöne junge und liebeshungrige Ehefrau des bekannten Schriftstellers Mattia Todini. Wer ist diese Laura, was führt sie für Doppelleben, was verbirgt ihre Vergangenheit? Altmeister Andrea Camilleri erzählt es mit leichter Hand und ungewöhnlich – allein in Form von Dialogen, Telefongesprächen, Briefen und sonstigen Schreiben. Kein Krimi, eher ein kleines Stück Psychologie.
Andrea Camilleri: Berühre mich nicht, Nagel & Kimche Zürich, 160 S., 18 Euro

 
 
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