
(afp/tbr/hele) Als „Der Beißer“ wurde er berühmt, nun ist der einstmalige Kontrahent von James Bond gestorben. Im Alter von 74 Jahren starb US-Schauspieler Richard Kiel am Mittwoch (Ortszeit) im Saint Agnes-Krankenhaus im kalifornischen Fresno, wie eine Kliniksprecherin mitteilte.
Seine Größe von 2,17 Metern war auf eine Hormonstörung zurückzuführen. Zweimal kämpfte der Hüne gegen den damals von Roger Moore verkörperten Geheimagenten 007: in „Der Spion, der mich liebte“ und „Moonraker – Streng geheim“. Dafür musste Kiel ein metallenes Gebiss tragen, das ihn weltweit berühmt machte. Damit biss er Stahlseile durch und ging sogar auf Haie los.
Dass er in den Filmen die unmöglichsten Aktionen überlebte und gleich zwei Bond-Auftritte hatte, erklärte Kiel 2009 im Gespräch mit dem Fachblatt „Hollywood Reporter“ so: „Ich konnte den Produzenten überzeugen, dem ,Beißer‘ als Gegeneffekt zu seinem stählernen Gebiss ein paar menschliche Züge zu verpassen. Dabei habe ich, glaub' ich, übertrieben – ich wurde zu liebenswert, um mich einfach zu töten.“
Der in Detroit im Bundesstaat Michigan geborene Kiel jobbte zunächst als Nachtclub-Türsteher und Verkäufer von Friedhof-Parzellen, bevor er ins Showgeschäft wechselte. Er drehte zahlreiche Kino- und Fernsehfilme und arbeitete unter anderen mit Gene Wilder („Trans-Amerika-Express) und Clint Eastwood („Pale Rider – der namenlose Reiter“). Dabei übernahm er meistens die Rolle des rhetorisch wenig begabten Bösewichts.
Für den Streifen „Inspektor Gadget“ (1999) legte Kiel nochmals die Figur des „Beißer“ auf. Doch so sehr der „Beißer“ seine Karriere bestimmte, seine liebste Rolle war er nicht – sondern die des Captain Drazal in dem US-Kriegsfilm „Der wilde Haufen von Navarone“ („Force 10 from Navarone“) aus dem Jahr 1978.
„Viele Leute erkennen mich nicht einmal unter meinem Bart“, sagte Kiel über diese Rolle einmal der Zeitschrift „Entertainment Weekly“. Ihm habe es aber gefallen, dass er in diesem Film zunächst als der Gute erscheint und sich hinterher als „echter Fiesling“ entpuppt – während er sich als der „Beißer“ vom „bösen zum guten Kerl“ entwickele.
Nach Angaben des Onlineportals TMZ, das als Erstes seinen Tod meldete, hatte sich Kiel in der vergangenen Woche das Bein gebrochen und lag seitdem im Krankenhaus.
Am Samstag wäre der Schauspieler mit den auch ohne Metallgebiss markanten Gesichtszügen 75 Jahre alt geworden.