
Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse erhält den diesjährigen Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 22. November überreicht, wie die Stadt ankündigte.
Die 1970 in Wien geborene und in einer Familie mit christlichen und jüdischen Vorfahren aufgewachsene Menasse habe sich von Beginn an als zeitkritische Autorin inmitten unserer Gesellschaft positioniert, heißt es in der Begründung der Jury. Schon mit ihrem Romandebüt „Vienna“ habe sie ihr großes erzählerisches Talent bewiesen. Menasse scheue vor Tabuthemen ebenso wenig zurück wie vor Überspitzung. Es gelinge ihr, „sowohl aktuelle Themen aufzunehmen und auszuleuchten als auch die Verletzlichkeit und Zartheit der so schnell verstreichenden Lebenszeit ins Bewusstsein zu rufen“.
In ihrem dritten Roman, „Quasikristalle“, entwerfe sie „ein berührendes und aufrüttelndes Gegenwartspanorama“. Menasse, die auch als Journalistin tätig war, arbeitet als freie Schriftstellerin und Autorin in Berlin. Der Heinrich-Böll-Preis wird seit 1985 an Autoren mit herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur verliehen. Zu den Preisträgern zählen etwa Ralf Rothmann, Anna Duden, Jürgen Becker, Rainald Goetz und Ulrich Peltzer.