Ballettdirektorin Anna Vita verlässt das Mainfranken Theater. Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 richte das Haus „seine Ballettsparte künstlerisch neu aus“, heißt es in einer Pressemitteilung des Theaters. Vita (52) leitet das Würzburger Ballett seit der Spielzeit 2004/05.
Sie stieg zum Publikumsliebling auf und sorgte mit ihren Choreografien meist für volle Häuser – ob mit Klassikern oder dem Projekt „Schneewittchen Breaking out“, bei dem die an der renommierten John Cranko Schule Stuttgart ausgebildete Tänzerin Breakdance mit Ballett und Komödie kombinierte. Handlungsballett sei ihr Gebiet, sagte sie einmal im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Publikum wolle, dass ihm eine Geschichte erzählt wird.
Wandel sei unabdingbarer Prozess
Davon will Intendant Markus Trabusch nun offenbar abweichen: Er würdigt zwar Vitas Einsatz für das Handlungsballett. Zugleich sei aber Wandel ein der Kunst immanenter und ein für das Theater unabdingbarer Prozess. Trabusch: „Das Bühnenschaffen muss sich kontinuierlich neu erfinden, immer wieder neue künstlerische Handschriften entwickeln können.“ Um das zu erreichen, seien auch personelle Wechsel immer wieder notwendig, so der Intendant.
Anna Vita hatte auch mit ihrem Debüt als Opernregisseurin Erfolg. „Der Steppenwolf“ nach Hermann Hesse erreichte hohe Auslastungszahlen, was für eine Uraufführung mit zeitgenössischer Musik bemerkenswert ist. Die Tanzproduktionen der kommenden Saison 2017/18 werde Anna Vita noch übernehmen, heißt es in der Pressemeldung des Theaters.
Anna Vita will auch in ihre letzte Spielzeit ihre ganze Kraft und Leidenschaft legen, so die Pressemitteilung: „Ich freue mich auf die noch bevorstehende Arbeit in Würzburg und die Abschiedssaison, mit der ich mich beim Publikum bedanken möchte.“