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DRESDEN
Ausstellung in Dresden: Die fantastischen Welten des Hieronymus Bosch
Blickfang: Nautiluspokal mit Korallenzinken.
Foto: dpa | Blickfang: Nautiluspokal mit Korallenzinken.
dpa
 |  aktualisiert: 03.04.2015 09:43 Uhr

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmen sich dem Erbe von Hieronymus Bosch (um 1450-1516). Die bis zum 15. Juni laufende Sonderausstellung im Kupferstichkabinett soll vor allem Boschs Rolle als Inspirator für Künstler wie Pieter Bruegel der Ältere zeigen. Bernhard Maaz, scheidender Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister und des Kupferstichkabinetts, schlug einen Bogen bis in die Neuzeit.

„Das Erbe von Hieronymus Bosch ist aktueller denn je“, sagte er mit Blick auf surrealistische Strömungen in der Malerei. Das Fantastische, Skurrile oder die Lust am Fabulieren habe sich bis in die moderne Kunstpraxis erhalten. Tatsächlich führt die Malerei des Niederländers Bosch in eine fantastische Welt. Nach den Worten von Tobias Pfeifer-Helke, Kurator der Dresdner Schau, diskutieren Kunsthistoriker bis heute darüber, ob Bosch in seinen Bildern eigene Träume verarbeitete oder die Menschen nur zu tugendvollem Handeln erziehen wollte. Möglich ist beides.

Schon zu Lebzeiten gelangte er zu großem Ansehen. Nach seinem Tod dienten Boschs Bildvorlagen vielen Künstlern als Inspiration. Die Kunsthandlung Hieronymus Cock in Antwerpen trug mit ihren Drucken zur Verbreitung bei. Davon künden in Dresden Druckgrafiken, Zeichnungen und Gemälde sowie Exponate aus der Schatzkammer Grünes Gewölbe. Anlass für die Schau war eine Grafik aus dem Verlag Cock, die 1560 entstand und auf Motive aus Gemälden Boschs zurückgeht. Die Dresdner Kunstsammlungen erwarben das Triptychon „Die Endzeit, Himmel und Hölle“ 2012. Dem Vernehmen nach ist es das einzige vollständig erhalten gebliebene Exemplar aus einer um 1600 publizierten zweiten Ausgabe des Blattes. „In Höllenszenen, Heiligenversuchungen und der Darstellung von Bestrafungen lasterhafter Menschen tauchen Scharen bizarrer Mischwesen auf, deren schauerlicher Anblick beim Betrachter Unbehagen auslöst“, warnten die Kunstsammlungen zartbesaitete Kunstfreunde. „Wer Bosch meint, meint Abgründe“, sagte Direktor Maaz.

Im Bosch-Jahr 2016 zum 500. Todestag des Malers soll die Ausstellung in modifizierter Form in Luxemburg gezeigt werden. In Dresden ist sie bis Mitte Juni zu sehen.

Bis 15. Juni. Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr, dienstags geschlossen.

 
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