Tief betroffen hat auch Peter Pracht, Geschäftsführer der in Würzburg ansässigen Konzertagentur Argo, auf den Tod von Konzertveranstalter Fritz Rau (lesen Sie dazu nebenstehenden Beitrag) reagiert. Pracht erfuhr die Nachricht im Urlaub. „Wir hatten bis zuletzt ein sehr persönliches und freundschaftliches Verhältnis“, erklärte er auf Anfrage.
Der Würzburger Konzertveranstalter arbeitete seit Ende der 70er Jahre mit Fritz Rau „sehr intensiv“ zusammen, wie er sagt. Begonnen hatte die Zusammenarbeit 1978/79 mit Konzerten des US-Gitarristen Leo Kottke und des britischen Bluesmusikers John Mayall in der Höchberger Mainlandhalle.
Joan Baez und Frank Zappa
Der heute 60-jährige Pracht veranstaltete mit Fritz Rau auch die großen Open-Air-Veranstaltungen Anfang der 80er Jahre an der Würzburger Festung mit der US-amerikanischen Folklegende Joan Baez und dem großen Rock-Exzentriker Frank Zappa, dazu kamen zahlreiche Konzerte in der Region mit so unterschiedlichen Künstlern wie Harry Belafonte, Udo Jürgens, Stevie Wonder, Rod Stewart, Peter Maffay oder Udo Lindenberg.
„Fritz Rau war immer ein großes Vorbild für mich, von dem ich viel gelernt habe“, sagt Peter Pracht. „Kaum ein anderer hat diesen Beruf mit solch einer Begeisterung und Liebe jahrzehntelang erfolgreich ausgeübt wie er.“
In den 70er und 80er Jahren war der heutige Argo-Chef zudem in Diensten von Fritz Rau als Tourneebegleiter für Gruppen wie Boston („More than a Feeling“), den Ex-Police-Mann Sting, den klassisch geschulten Elektronik-Spezialisten Eberhard Schoener oder die deutschen Elektronik-Pioniere Tangerine Dream unterwegs.
Bei den großen, damals von Rau veranstalteten Festivals in Ulm oder auf dem Nürnberger Zeppelinfeld, als Bob Dylan, Eric Clapton und viele andere Größen der internationalen Pop- und Rockszene auftraten, arbeitete Peter Pracht ebenfalls mit dem legendären Konzertveranstalter zusammen.