Der kolumbianische Schriftsteller lvaro Mutis ist tot. Er sei am Sonntag in Mexiko-Stadt im Alter von 90 Jahren einem Herzleiden erlegen, teilte seine Ehefrau Carmen Miracle mit. „Millionen Freunde und Bewunderer lvaro Mutis bedauern seinen Tod“, schrieb der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos beim Kurznachrichtendienst Twitter. „Ganz Kolumbien erweist ihm die Ehre.“
„Mein Beileid an Carmen und die Kinder. Und an Gabriel García Márquez, der einen lieben Freund verloren hat“, schrieb der Leiter der mexikanischen Kulturbehörde Conaculta, Rafael Tovar y de Teresa, auf Twitter. Mutis galt als einer der wichtigsten Vertreter der lateinamerikanischen Literatur. Er schuf die Gestalt des Maqroll el Gaviero, ein philosophischer Abenteurer und belesener Seefahrer.
2001 wurde Mutis mit dem Cervantes-Preis ausgezeichnet. In Deutschland erschienen bei Suhrkamp die „Die letzte Fahrt des Tramp Steamer“, „Das Gold von Amirbar“ und die Maqroll-Trilogie. Mutis wurde 1923 in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá geboren. Seine Jugend verbrachte er zwischen Brüssel, wo sein Vater als Diplomat tätig war, und der Finca der Familie im Department Tolima. In den 1950er Jahren ließ sich Mutis in Mexiko nieder und schloss sich dort der Autoren-Gruppe um seine Landsleute García Márquez und Fernando Vallejo an.