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MÜNCHEN
Als ein Sozialist Ministerpräsident von Bayern war
Ralph Heringlehner
Ralph Heringlehner
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:49 Uhr

„Revolution is'“, sagt der Arbeiter zu König Ludwig III., als der ihm zufällig begegnet. Und warnt den Monarchen in breitem Münchnerisch: „Des is nix für eana“. Klingt recht gemütlich diese Szene auf der Doppel-CD „Rotes Bayern“. Wo es doch um einen politischen Umsturz geht. Aber die Abschaffung der Monarchie in Bayern Anno 1918 war womöglich wirklich eine eher gemütliche Angelegenheit. Jedenfalls verglichen mit der blutigen Französischen Revolution, und auch in der Sicht von Hans Well, der die damaligen Geschehnisse in Hörspielform gegossen hat. Dieses Kapitel deutscher Geschichte sei zu wenig bekannt, klagt Well, Mitglied der legendären, 2012 aufgelösten Biermösl Blosn: „Von der Münchner Revolution am 7. November 1918 erfuhr ich während meiner gesamten Schulzeit so gut wie nichts“, schreibt er im Booklet. Die Rahmenhandlung von „Rotes Bayern – Es lebe der Freistaat“ wird denn auch in den Keller des Hauses der Bayerischen Geschichte verlegt, wo man Exponate zum Thema geradezu versteckt hat . . .

Satire wechselt mit Spielszenen, Gesang (von den Wellbappn) mit literarischen Texten, unter anderem von Lion Feuchtwanger, Heinrich Mann, und Oskar Maria Graf. Auch der in Würzburg aufgewachsene Literat Felix Fechenbach spielt eine Rolle. Gute zwei Stunden laufen die beiden CDs – und sorgen für eine durchaus unterhaltsame Geschichtslektion. Der Blickwinkel auf die Ereignisse ist klar links.

Well möchte „ein gerechtes Bild des völlig unheroischen Helden Kurt Eisner und seiner Weggefährten“ vermitteln. Eisner erster Ministerpräsident von Bayern – ausgerechnet ein Sozialist!

 
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