Der berühmte chinesische Künstler Ai Weiwei freut sich über die Einladung, Deutschland bei der nächsten Biennale in Venedig vertreten zu können. „Es ist wirklich eine Ehre“, sagte Ai Weiwei der Nachrichtenagentur dpa in Peking. „Ich habe die Einladung akzeptiert.“ Ob der Regimekritiker persönlich nach Venedig reisen kann, ist aber weiter offen. „Ich werde hingehen, wenn ich darf“, sagte Ai Weiwei, dessen Reisepapiere eingezogen worden waren. „Bisher habe ich meinen Pass noch nicht zurückbekommen.“
Was er auf der Biennale ausstellen will, weiß Ai Weiwei allerdings noch nicht. „Ich habe mit der Projektarbeit noch nicht angefangen, beginne aber jetzt mit den ersten Plänen“, sagte der 55-Jährige, der als Bildhauer, Dokumentarfilmer, Aktions- und Installationskünstler arbeitet. Er kenne die Arbeit der anderen drei Künstler, die neben ihm den deutschen Pavillon gestalten sollen, sagte Ai Weiwei.
So hatte Kuratorin Susanne Gaensheimer auch die Inderin Dayanita Singh, den Südafrikaner Santu Mofokeng und den in Wiesbaden geborenen französischen Filmemacher Romuald Karmakar eingeladen. Alle vier setzen sich kritisch mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander. Mit der Auswahl will die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK) Deutschland als aktiven Teil eines weltweiten Netzwerkes darstellen. Künstlerisches Schaffen in Deutschland sei heute von vielfältiger Zusammenarbeit zwischen Künstlern aus aller Welt geprägt.