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NEW YORK
65. Geburtstag: Star-Regisseur Wang resigniert vor Hollywood
„Ich versuche, mir treu zu bleiben“: Wayne Wang, hier bei der Berlinale des Jahres 2009, wo er in der Jury saß.
Foto: dpa | „Ich versuche, mir treu zu bleiben“: Wayne Wang, hier bei der Berlinale des Jahres 2009, wo er in der Jury saß.
dpa
 |  aktualisiert: 21.12.2015 13:54 Uhr

Der Name gab die Karriere eigentlich schon vor: Wayne nannten die Eltern ihr Kind, nach dem Lieblings-Hollywoodstar des Vaters, John Wayne. Auch Wayne Wang machte Karriere in der Filmbranche und wurde zu einem vielfach preisgekrönten Regisseur. Mit Filmen wie „Manhattan Love Story“, „Smoke – Raucher unter sich“, „Blue in the Face“ und „Noch einmal Ferien“ feierte der chinesischstämmige Wang, nachdem er in die USA ausgewandert war, große Erfolge.

Und doch blieb er immer hin- und hergerissen zwischen seinen chinesischen Wurzeln und seiner amerikanischen Wahlheimat, zwischen erfolgreichen Hollywoodfilmen und kunstvollen Independent-Werken. Zu seinem 65. Geburtstag am kommenden Sonntag (12. Januar) ist es still um das Regie-Multitalent geworden.

Kometenhafter Karrierestart

In einem Interview vor wenigen Jahren zeigte sich Wayne Wang resigniert. „In dieser Branche, besonders in Hollywood, stecken sie dich in eine Schublade, je nachdem womit du am Anfang Erfolg hattest“, sagte Wang einem chinesischen Magazin. „Meine ganze Karriere lang habe ich versucht, da herauszukommen, aber das ist nicht leicht. Ich wünschte, ich könnte große Actionfilme wie John Woo machen, aber dazu hat man mir nie die Chance gegeben.“

Dabei war der Karrierestart des 1949 in Hongkong geborenen Regisseurs geradezu kometenhaft. Schon sein Abschlussfilm am California College of the Arts and Crafts, „A Man, a Woman, and a Killer“, schaffte es 1975 in die US-Kinos. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei einem Fernsehsender in Hongkong drehte er, zurück in den USA, 1982 den Schwarz-Weiß-Kurzfilm „Chan ist verschwunden“, der bei vielen Fans zum Kult wurde. Mit „Dim Sum – Etwas fürs Herz“ schaffte Wang es zwei Jahre später zum Festival in Cannes. Danach verfilmte er die Bestseller „Eine Tasse Tee für die Liebe“ und „Töchter des Himmels“, deren Geschichten beide von chinesischen Einwanderern in den USA erzählen – Wangs Lebensthema, das ihn nie losließ.

Mitte der 90er Jahre wurde Wang, der mit einer früheren Miss Hongkong verheiratet ist, endgültig zum weltweit gefeierten Star-Regisseur. Für „Smoke“, seine Verfilmung eines Drehbuchs von Bestseller-Autor Paul Auster, gewann er einen Silbernen Bären bei der Berlinale und drehte aufgrund des großen Erfolges gleich noch die Fortsetzung, „Alles blauer Dunst“, bei der unter anderem Popstar Madonna mitspielte. Schon bald folgten die großen Angebote aus Hollywood und kommerziell erfolgreiche Filme wie „Überall, nur nicht hier“ mit Susan Sarandon und Natalie Portman, „Macht der Begierde“, „Manhattan Love Story“ mit Jennifer Lopez oder „Noch einmal Ferien“ mit Queen Latifah.

Aber trotz des Erfolges wollte Wang kein reiner Hollywood-Regisseur sein. „Ich versuche, mir selber treu zu bleiben, indem ich immer einen kommerziellen und dann wieder einen Independent-Film mache.“ Seine beiden vorerst letzten großen Arbeiten führten ihn zu seinen Wurzeln zurückgeführt: „Mr. Shi und der Gesang der Zikaden“ sowie „Der Seidenfächer“ sind wieder typisch Wang – künstlerisch und chinesisch-amerikanisch zugleich.

 
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