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NEW YORK
60. Geburtstag: Warum Jeff Goldblum selten wie ein Einhorn ist
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dpa/tbr
 |  aktualisiert: 21.10.2012 20:01 Uhr

Hollywood-Hits, Theaterstücke, Werbefilme, „Sesamstraßen“-Gastauftritte: Der Schauspieler Jeff Goldblum hat sein Geld auf vielerlei Art und Weise verdient, aber der ganz große Durchbruch in die allererste Reihe der Hollywoodriege blieb ihm bislang verwehrt. Zweimal wurde Goldblum für bedeutende Auszeichnungen nominiert – 1996 für einen Oscar (als Regisseur des Kurzfilms „Little Surprises“), 2005 für einen Emmy –, aber immer ging er leer aus. Am heutigen Montag, 22. Oktober, wird er 60 Jahre alt.

Er ist einer jener Schauspieler, dessen Gesicht vielen Menschen etwas sagt – genau zuordnen können sie seinen Namen dann aber oft nicht. Dem „Buddha Hollywoods“, wie ihn der britische „Guardian“ einmal nannte, ist das egal. Goldblum verdient genug Geld, spielt Jazz mit seiner Band, macht Yoga und genießt das Leben. Ein „wirklich glücklicher Mensch“ sei er, schrieb der „Guardian“ – „so selten wie ein Einhorn“.

Mit 17 nach New York

Schon als Kind habe er immer nur auf der Bühne stehen wollen, erzählte der 1952 in einem Vorort von Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene Goldblum einmal. „Ich hatte damals eine Dusche mit einer Glastür, die immer beschlug. Noch niemandem hatte ich es erzählt, und es war mir viel zu wichtig, als dass ich es nicht als Geheimnis bewahren würde – aber jeden Morgen schrieb ich auf die beschlagene Tür: ,Bitte, lieber Gott, lass mich ein Schauspieler sein.' Und dann wischte ich es wieder weg.“

Goldblum ist das dritte von vier Kindern, sein Vater Arzt, seine Mutter Kleinunternehmerin. Als er ihnen schließlich von seinem Berufswunsch erzählt, unterstützen sie ihn, schon als Teenager nimmt er Schauspielunterricht. Mit 17 Jahren zieht er nach New York. Die Schauspielerei nimmt er von Anfang an sehr ernst. „Es geht da nicht nur um ,Hey, hab mich lieb. Ich brauche Aufmerksamkeit'. Es geht um etwas anderes“, sagt der über 1,90 Meter große Goldblum. „Spirituell, humanistisch, gefühlvoll, magisch und mystisch“ sei das Schauspielern für ihn, Yoga passt da gut dazu. Schon früh bekommt der gut ausgebildete Goldblum erste Rollen. „Nur einmal habe ich einen anderen Job gehabt. Ich habe Kugelschreiber und Bleistifte über das Telefon verkauft, eine Woche lang.“ Schrecklich sei das gewesen. „Ich war nicht mit dem Herzen dabei, und dann bin ich krank geworden, das hatte sicher damit zu tun.“ Vielen Menschen bekannt wird Goldblum durch seine Hauptrollen in den Science-Fiction-Kassenschlagern „Jurassic Park“ (1993, auch im zweiten Teil spielt er mit) und „Independence Day“ (1996). Goldblum steht nie wirklich im Mittelpunkt der Filme, er ist nicht übermäßig auffällig – aber „es ist immer eine Freude, ihn zu sehen“, urteilt der „Guardian“. Außerdem spricht der Schauspieler Fernsehwerbung ein, spielt in Theaterstücken, Serien und kleineren Filmen mit und gründete gemeinsam mit Kollegen eine Schauspielschule in Hollywood. Über die viele Arbeit zerbrechen seine beiden Ehen mit den Schauspielerinnen Patricia Gaul und Geena Davis. Auch Kinder hat Goldblum keine. „Man muss diese Idee lieben, um sie durchzuziehen, und ich tat das wohl nie.“

Goldblum sagt das ohne Reue, Frust oder Traurigkeit. „Mit Sicherheit würde jede objektive Beurteilung meines Lebens zu dem Schluss kommen, dass es bis jetzt sehr ergiebig und glücklicher, als man es ausdrücken könnte, war. Ich sollte mich schämen, wenn ich das nicht jeden Tag mit Leichtigkeit genau so sehe.“

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