Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa hat den erstmals vergebenen Carlos-Fuentes-Literaturpreis erhalten. Ihm sei die Ehrung wohl zuteilgeworden, weil er der „letzte noch tätige Überlebende“ des lateinamerikanischen Literaturbooms sei, sagte der 76-Jährige am Mittwochabend (Ortszeit) bei der Entgegennahme der Auszeichnung in Mexiko-Stadt. Der Preis ist mit 250 000 US-Dollar (rund 195 000 Euro) dotiert.
Entgegen der Meinung vieler Fachleute sei allerdings nicht etwa sein Roman „Die Stadt und die Hunde“ (1962) als Beginn des Booms anzusehen, sondern Carlos Fuentes' Buch „La región más transparente“ („Landschaft im klaren Licht“) aus dem Jahre 1958. „Fuentes war mit seinem ersten Roman der Pionier“, sagte Literaturnobelpreisträger Vargas Llosa.
Calderón überreichte Preis
Die Auszeichnung bekam der peruanische Autor von Mexikos scheidendem Präsidenten Felipe Calderón überreicht. Sie ist nach dem mexikanischen Schriftsteller Carlos Fuentes benannt, der im Mai im Alter von 83 Jahren gestorben war.
Zu den berühmten lateinamerikanischen Autoren zählen neben Vargas Llosa und Fuentes unter anderem der Kolumbianer Gabriel García Márquez, der Argentinier Julio Cortázar (1914-1984) und der Paraguayer Augusto Roa Bastos (1917-2005). Literaturnobelpreisträger García Márquez („Hundert Jahre Einsamkeit“), der literarische Rivale von Vargas Llosa, hat seit Jahren nichts mehr publiziert. Über seinen Gesundheitszustand wird seit langem spekuliert.