Der Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den mit 20 000 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Der in Berlin lebende Autor werde für seine „sprachliche Genauigkeit“ geehrt, teilte die Jury am Donnerstag mit. Der mit 7500 Euro ausgelobte Hölderlin-Förderpreis geht an den Schweizer Arno Camenisch. Die Auszeichnungen werden am 9. Juni verliehen.
Die Gedichte und Erzählungen Rothmanns zeichnen sich durch sprachliche Genauigkeit und atmosphärische Dichte aus, wie die Jury erklärte. Der 1953 geborene Preisträger wuchs im Ruhrgebiet auf, machte eine Maurerlehre, war Fahrer, Koch, Drucker und Krankenpfleger. 1984 veröffentlichte er die ersten Gedichte. Die Romane „Stier“, „Wäldernacht“, „Milch und Kohle“ schildern das Leben der Menschen im Ruhrgebiet. Die Romane „Flieh, mein Freund“ und „Hitze“ enthalten Geschichten aus Berlin.
Der Hölderlin-Preis erinnert an die vier Lebensjahre des Dichters (1770-1843) in Bad Homburg um 1800. Im Jahr 1983 vergab ihn die Stadt erstmals, damals ging er an Hermann Burger. Weitere Preisträger waren unter anderem Peter Härtling und Martin Walser.