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7 Tipps, um Kinder beim Üben zu unterstützen
Kinder und Musik       -  Serien: Kinder und Musik: 7 Tipps, die helfen, Kinder beim Üben eines Instrumentes zu unterstützen.
Foto: Thinkstock | Serien: Kinder und Musik: 7 Tipps, die helfen, Kinder beim Üben eines Instrumentes zu unterstützen.
Roland Schmitt-Raiser
 |  aktualisiert: 16.08.2021 16:17 Uhr

 „Singen, spielen, tanzen, lachen, glücklich machen!“ Schon Schlagerbarde Bata Illic wusste, was Kindern Freude bereitet. Wer mit seinen Kindern musiziert, schafft ihnen doppelt Freude. Zum einen macht es Spaß. Zum anderen unterstützt das Musizieren die Entwicklung des Gehirns; besonders die Vernetzung der rechten und linken Gehirnhälfte entwickelt sich, wenn man selbst Musik macht. Kinder, die vor dem 13. oder 14. Geburtstag musikalische Erfahrungen gesammelt haben, tun sich, auch wenn sie später ein Instrument erlernen wollen, dabei deutlich leichter.

Doch einerlei, ob Flöte, Schlagzeug, Gitarre oder Trompete – ein Instrument zu erlernen ist mühevoll. Und manchmal muss man schon etwas mehr Zeit investieren, um sich am Erfolg freuen zu können. Da kann es schon schnell passieren, dass das Instrument in der Ecke liegt und nicht mehr angefasst wird. Mit diesen Tipps muss es nicht soweit kommen.

Das Üben belohnen!

Was macht die Computerspiele-Industrie, um die Spieler bei der Stange oder im PC-Spiel zu halten? Sie belohnen ihre Spieler. Ständig werden kleine Aufgaben erstellt und für jede gelungene Aktion gibt es eine kleine Belohnung in Form von virtuellen Punkten, Ringen, Goldstücken, was auch immer. Wer eine bestimmte Abfolge von Aufgaben erfüllt hat, erklimmt den nächsten Level. Das funktioniert auch beim Musizieren. Für jede Übeeinheit gibt es Punkte. Wer ausreichend Punkte gesammelt hat, erhält eine kleine Belohnung und wer es in den nächsten Level schafft, darf sich auf etwas Besonderes freuen. Klar, hier kommt es auf das richtige Maß an. Aber auch hier gibt die Spiele-Industrie ein gutes Beispiel. Mit einer virtuellen symbolischen Belohnung sind die Spieler zufrieden.

Kleine Einheiten üben

Ein Musikstück ist komplex. Töne, Rhythmen, Dynamik, komplizierte Griffe – alles auf einmal zu üben, überfordert übrigens nicht nur Kinder. Sinnvoll kann es sein, einzelne Elemente isoliert zu üben. Erstmal die Melodie oder einzelne rhythmisch komplizierte Takte, dann mal alles laut oder alles leise spielen, um sich so langsam ein neues Stück zu erarbeiten.

Langsam üben

Lieber von Anfang an langsam, aber korrekt spielen, als zu schnell und mit kleinen Fehlern. Gerade, wenn das Kind an einer Stelle immer wieder den gleichen Fehler wiederholt, die Spielgeschwindigkeit auf Zeitlupentempo reduzieren. Das Blöde am Fehler ist nämlich, dass wir ihn mit jeder Wiederholung üben. Jedesmal, wenn wir über ihn stolpern, nimmt das Gehirn zwar im Bewusstsein wahr „oh, Fehler“, motorisch üben wir ihn aber und verfestigen das Bewegungsmuster im Gehirn. Deswegen fällt es auch geübten Musikern manchmal schwer, hartnäckige Fehler zu beheben.

Am Üben teilnehmen

Es reicht nicht, das Kind ans Üben zu erinnern. Eltern müssen teilnehmen am Üben und darauf achten, dass das Kind korrekt übt. Das bringt schnellere Erfolge. Gleichzeitig nimmt das Kind das Musizieren als Zeit mit Mama und Papa wahr, in der es bekümmert wird.

Üben ist wie Zähneputzen

Vereinbarungen mit den Kindern zu Übezeiten helfen, gemeinsam am Ball (Instrument) zu bleiben. Nach der Vereinbarung wird darüber auch nicht mehr diskutiert. Nur in Ausnahmefällen wie Krankheit oder den Besuch der Oma kann vom Plan abgewichen werden, was aber auch ausdrücklich so benannt werden muss: „Heute kommt Oma, da lassen wir das Üben ausnahmsweise mal ausfallen!“

Lieber kürzer, dafür regelmäßig üben

Das steht in jedem Leitfaden. Die Aufmerksamkeitsspannen von Kindern sind deutlich geringer als die von Erwachsenen. Das sollte beim Üben bedacht werden. Deswegen lieber kürzer üben (täglich 10 bis 15 Minuten) als einmal pro Woche eine Stunde. Das gilt im Übrigen auch bei Erwachsenen. Damit die Zeit sinnvoll genutzt werden kann, sollte das Instrument griff- und spielbereit immer an derselben Stelle zu finden sein. Auch langes Suchen nach Noten kann man vermeiden.

Ziele setzen

Ein Auftritt, öffentlich oder an Weihnachten vor Oma, kann der Einstieg in den nächsten Level sein (um bei den Parallelen zu Computerspielen zu bleiben). Deswegen ruhig an Vorspielabenden teilnehmen und die Kinder dabei begleiten. Anschließend wird der Auftritt gemeinsam mit den Eltern gefeiert und belohnt – in welchem Umfang hängt natürlich vom Alter des Kindes ab.
 

 
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