Gehören Sie auch zu denen, die samstags immer und wirklich immer als allererstes den kleinen Text auf Seite eins unten lesen? Die also noch auf dem Weg vom Briefkasten zum Frühstückstisch aus vollem Herzen loslachen müssen? Weil „Scheurings Wort zum Samstag“ einfach wieder zum Brüllen komisch ist?
Die Vermutung, dass es Leser gibt, die die Zeitung nur noch wegen „Scheurings Wort zum Samstag“ lesen, ist hoffentlich nicht richtig. Wahr ist, dass sich manche die Samstagszeitung jede Woche bis an den Bodensee oder nach Bad Honnef schicken lassen. Nur wegen dieser feinen Glosse von Seite eins. Oder, wie sagte doch ein Leser: „Warum bloß hat die Woche nur einen Samstag?“
Über Glaube, Politik, Dings und Blabla
Seit über zwei Jahren nun verfasst Redakteur Herbert Scheuring Woche für Woche „Scheurings Wort zum Samstag“. Und seine komische Kurzprosa, in der er sich mit Glaube und Brauchtum, Politik und Blabla, Internet und intelligenten Misthaufen, Wissenschaftlichem und Wahnwitzigem und manchmal auch nur Murks oder Dings beschäftigt, hat eine riesige Anhängerschar. Leserstimmen im O-Ton: „Sprachkunstwerke zum Genießen.“ Und: „Lesegold!“ Oder auch: „Sollte Scheurings Wort zum Samstag nicht mehr erscheinen, wird zumindest meine Welt wieder langweiliger und humorloser.“
Über hundert Worte zum Samstag hat der Autor inzwischen geschrieben. Die Ideen gehen ihm ganz offensichtlich nie, nie aus. Als Nachrichtenredakteur hat Herbert Scheuring tagtäglich mit absonderlichen Meldungen zu tun. Und mit manch sprachlichem Wahnsinn. Und sollte mal nichts zum Lachen sein, dreht er Fakten und Fiktionen einfach ein bisschen „im Hirn hin und her“.
Wöchentlich - egal was passiert
Dabei will der promovierte Germanist einfach allen, die angesichts der Herausforderungen und Wirrnisse des Lebens „Orientierung suchen, mit geistlichem Rat und weltlichem Trost zum Zwecke der Unterhaltung hilfreich zur Seite stehen“. Immer mit Augenzwinkern, nie mit erhobenem Zeigefinger. Nie bierernst, nie belehrend. Immer: besonders.
Dass ihm jede Woche etwas einfällt, dass sein Wochenend-Stückchen selbst in seinem Urlaub erscheint oder wenn ihn sonstige Widrigkeiten des Lebens eigentlich am Hirnen und Glossieren hindern sollten: Der 58-Jährige hält das für selbstverständlich. „Eine wöchentliche Kolumne hat gefälligst wöchentlich zu erscheinen. Egal was passiert, das dürfen die Leser erwarten.“
Sogar auf dem Poetenweg
Seine Kolumne ist so wegweisend, dass in diesem Herbst sogar der Poetenweg in Retzstadt im Landkreis Main-Spessart damit bestückt wurde. Auf dass der Spaziergänger inne halte und sich einen Moment lang amüsiere. Noch ein Leser-Zitat: „Ich habe mir fast in die Hose gelacht.“
Für alle, die auch unter der Woche etwas heiteren Rat und humorvollen Trost brauchen oder sich einfach mal zwischenrein über geistreiche „Buchstabenzauberkunst“ freuen wollen: 200 Kolumnen hat Herbert Scheuring jetzt in einem Buch versammelt. Lauter Worte zum Samstag, teils schon erschienen, teils ganz neu. Untertitel: „Wer's glaubt wird selig“. Und wer liest auch.
Buchtipp:
„Scheurings Wort zum Samstag“ von Herbert Scheuring, 231 Seiten, 9,99 € Erhältlich in den Geschäftsstellen der Main-Post und online: shop.mainpost.de