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Oberbayern
Kunstfälscher suchte Online nach Kunden für falschen Picasso
Das Bild zeigt ein kopiertes Bild von Pablo Picasso mit dem Titel LeTaureau IV.
Foto: Bayerisches Landeskriminalamt | Das Bild zeigt ein kopiertes Bild von Pablo Picasso mit dem Titel LeTaureau IV.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:45 Uhr

Vor dem Kauf von Grafiken berühmter Künstler übers Internet warnt aktuell das bayerische Landeskriminalamt (LKA). Die Ermittler zogen in Oberbayern einen Verkäufer aus dem Verkehr, der Kopien als echte Bilder ausgegeben und damit im fünfstelligen Bereich Kasse gemacht hatte.

Von Picasso bis Warhol

Laut LKA hatte die Durchsuchung an drei Objekten in Oberbayern zur Sicherstellung von 37 Fälschungen weltbekannter Maler geführt. Darunter waren Werke von Pablo Picasso, Andy Warhol, Otto Dix, René Magritte, Amedeo Modigliani und anderen namhaften Künstlern, die über bekannte Verkaufsplattformen im Internet feilgeboten wurden.

Wie aus 29 Euro schnell 20 000 wurden

Die Masche des 63-jährigen Grafikers: Zunächst erwarb er auf Internetverkaufsplattformen zum Kaufpreis zwischen 29 Euro und 700 Euro als Kopien gekennzeichnete Bilder bekannter Maler. Mit einer neuen Beschreibung und dem Hinweis „handsigniert“ verkaufte er die Kopien als Originalgrafiken – für bis zu 20 000 Euro – in bekannten Verkaufsportalen im Internet.

Nachweislich veräußerte der 63-Jährige laut LKA acht Fälschungen. Dabei ist den Käufern ein Vermögensschaden im fünfstelligen Bereich entstanden. Bei drei Durchsuchungen konnten 37 Kopien sichergestellt werden. Diese sollten ebenfalls hochpreisig als Originale verkauft werden.

Verdächtiger gestand

Die ermittlungsführende Staatsanwaltschaft München II leitete ein Verfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung ein. Den Kunstfahndern des Sachgebietes 622 des bayerischen Landeskriminalamtes gegenüber gab der Grafiker zunächst an, dass er die Kopien als Originale erkannt haben wollte. Nach dem Vorhalt der Beweise gab er aber seine Taten zu.

LKA warnt Kunden

Wie eine täuschend echte Fälschung einer Grafik aussehen kann, zeigt der Leiter der Kunstfahndung, Kriminalrat Stefan Ludl, anhand eines sichergestellten Bildes auf. Diese angeblich von Pablo Picasso handsignierte Lithographie ‘Le Taureau IV‘ war so von dem 63-jährigen Grafiker angeboten worden und konnte bei den Durchsuchungen sichergestellt werden. Kriminalrat Ludl warnt: „Bei Käufen von Kunstobjekten über Internet-Portale ist ein Höchstmaß an Vorsicht geboten.“

 
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