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Gangsterbosse & Traummaschinen: Streaming-Tipps für März
Streaming-Höhepunkte im März: Stallone spielt den Mafia-Gangster, eine deutsche Serie führt auf die Reeperbahn, eine dänische auf Meryl Streeps Spuren.
©Susanne+Schramke,+Prime+Video,+NEUESUPER       -  Die Serie 'Luden' spielt auf dem Kiez der 80er Jahre, als Zuhälterkartelle wie die 'Nutella-Bande' das Geschäft mit der Prostitution bestimmten.
Foto: Susanne Schramke, Amazon Prime Video | Die Serie "Luden" spielt auf dem Kiez der 80er Jahre, als Zuhälterkartelle wie die "Nutella-Bande" das Geschäft mit der Prostitution bestimmten.
Von Cornelia Wystrichowski
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:03 Uhr

Zuhälter auf der Reeperbahn, Sylvester Stallone als Mafiaboss und Späße unter der Gürtellinie: Wir stellen die großen Neuerscheinungen vor, die im März bei Streaminganbietern oder im Bezahlfernsehen starten.

Eine Serie erzählt vom Leben der Autorin von "Jenseits von Afrika"

"Luden" (ab 3. März, Amazon Prime Video) – Auf der Reeperbahn nachts um halb eins: Um Hamburgs sündige Meile haben sich schon viele Filme gedreht. Die Faszination des Rotlichtmilieus ist groß. Die Serie "Luden" spielt auf dem Kiez der 80er Jahre, als Zuhälterkartelle wie die "Nutella-Bande" das Geschäft mit der Prostitution bestimmten. Im Fokus steht Klaus Barkowsky (eine reale Figur, hier gespielt von Aaron Hilmer), der zum Kiezkönig aufsteigt – bis Aids, Drogen und eine Mordserie über St. Pauli hereinbrechen. Der Zeitgeist ist gut getroffen, die Ausbeutung der Frauen wird nicht verharmlost, die Schauspieler bleiben aber etwas blass. 

"The Dreamer – Becoming Karen Blixen" (ab 6. März, Magenta TV) – Ihr Roman "Jenseits von Afrika" machte sie berühmt, die Verfilmung mit Meryl Streep und Robert Redford ist legendär: 17 Jahre lang lebte Karen Blixen als Kaffeefarmerin in Kenia, doch 1931 war ihr Traum zu Ende, wegen wirtschaftlicher Probleme kehrte sie auf den Familienstammsitz bei Kopenhagen zurück. Diese elegische dänische Serie erzählt, wie die Ex-Gattin eines Barons dort zur Bestsellerautorin wurde. Pleite, krank, geschieden, gescheitert: In dem gefühlvollen Sechsteiler spielt Connie Nielsen die Exzentrikerin, die von ihren konservativen Verwandten abgelehnt wird, dann aber ihren Weg als Künstlerin geht. Ein Drama mit träumerischer Note. 

Meryl Streep zählt zu den Stars der Serie "Extrapolations"

"Extrapolations" (ab 17. März, AppleTV+) – Die Welt in einer nicht allzu fernen Zukunft: Die Prognosen zum Klimawandel haben sich bewahrheitet – auf allen Kontinenten wüten Waldbrände, das Eisschild der Antarktis schmilzt rasant. Die Regierenden tun zu wenig, Profiteure wollen ihren Gewinn aus der Katastrophe ziehen, während die Ärmsten leiden und protestieren. Die Serie "Extrapolations" erzählt als Science-Fiction-Dystopie acht miteinander verwobene Geschichten über die Auswirkungen des Klimawandels auf Einzelne – und ihre Versuche, etwas zu verändern. Schon die Besetzung mit Stars wie Meryl Streep und Forest Whitaker ist ein Hingucker – und der Inhalt traurig aktuell.

"Tulsa King" (ab 19. März, Paramount+) – Dass Sylvester Stallone eine Ikone ist, liegt nicht unbedingt an seinem schauspielerischen Können: Seine Rollen in "Rocky" und "Rambo" haben den Muskelberg zum Star gemacht. Mit 77 Jahren ist "Sly" jetzt in seiner ersten Serienhauptrolle zu sehen: In "Tulsa King" spielt er den New Yorker Mafia-Gangster Dwight Manfredi, der 25 Jahre im Knast saß und nun frei kommt. Sein Capo schickt ihn ins abgelegene Tulsa in Oklahoma, wo Dwight für die Mobster eine Zweigstelle aufbauen soll. Er stolpert aber darüber, dass er nach Jahren hinter Gittern etwas weltfremd geworden ist: Eine Fish-out-of-Water-Geschichte, mit einem Stallone, der die Rolle mit einem Augenzwinkern spielt.

In "Intimate" spielt auch Heike Makatsch mit

"Intimate" (ab 24. März, JoynPlus+) – Bruno Alexander ist unter Comedyfans mehr als ein Geheimtipp: Der Schauspieler und Serienschöpfer fand mit der Mockumentary "Die Discounter" Beachtung. Dieselbe lakonisch-komische Handschrift trägt nun auch seine Serie "Intimate" über eine Clique junger Männer Ende 20 und die peinlichen Momente in ihrem Alltag – es geht um Liebe, Sex und alles dazwischen. Da streitet sich ein schwules Paar übers Putzen, ein junger Hetero hat keine Lust auf die Sexexperimente seiner Freundin, und Heike Makatsch und Martin Brambach sorgen als Gaststars für prekäre Szenen in der Sauna. Das alles ist weit unter der Gürtellinie, aber nicht vulgär, teils linkisch und sehr sympathisch. 

"The Big Door Prize" (ab 29. März, AppleTV+) – Im Kramladen der Kleinstadt Deerfield in Louisiana taucht plötzlich eine seltsame Maschine auf: Der Wahrsage-Automat hat die Kraft, Menschen zu sagen, was das große Potential ihres Lebens ist – Cowboy, Zauberer oder Athlet, alles ist dabei. Das Gerät bringt die Leute dazu, an ihre Träume zu glauben, sich selber endlich verwirklichen zu wollen. Doch der Lehrer Dusty Hubbard bekommt ein sehr merkwürdiges Ergebnis ausgespuckt. Der Ire Chris O’Dowd spielt diesen Mann in der Midlife-Crisis wundervoll, und bald fragt man sich: Ist die Maschine ein Fluch oder ein Segen? Die Serie ist warmherzig, komisch, magisch angehaucht.

 
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