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München
Bayerische Staatsoper: Schiffbruch mit der "Passagierin"
Die Oper erlebte 2010 in Bregenz ihre Uraufführung. Jetzt ist sie erstmals in München zu sehen. Regisseur Thomas Kratzer inszeniert am zentralen Thema vorbei - an Auschwitz.
Redaktion
 |  aktualisiert: 23.03.2024 02:47 Uhr

"Die Passagierin" klingt nach unverfänglichem Stoff, doch der Titel täuscht. Mieczyslaw Weinbergs Oper handelt von Auschwitz, mehr noch, sie spielt zu großen Teilen an diesem Schreckensort. Mit der Geschichte der "Passagierin" hat der Komponist eine autobiografisch grundierte Erzählung der polnischen Autorin Zofia Posmysz vertont, die als junge Frau selbst Gefangene in Auschwitz war, das Konzentrationslager jedoch überlebte. In der Erzählung glaubt eine Deutsche, Lisa, die sich in den späten 50er-Jahren zusammen mit ihrem Mann auf einer Schiffspassage nach Südamerika befindet, in einer Mitreisenden eine gewisse Marta zu erkennen, jene Frau, die ihr, der ehemaligen SS-Aufseherin, Jahre zuvor als Gefangene in Auschwitz gegenüberstand. Eine Begegnung mit einer Totgeglaubten, was Lisa mit ihrer verdrängten Vergangenheit konfrontiert.

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