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Popkultur
Taylor Swift und Adele als weibliche Ikonen: Ist der Pop in Frauenhand?
Sängerin Adele spielt zehn Konzerte auf dem Messegelände in München, Taylor Swift könnte die US-Wahlen beeinflussen und bei den Grammys räumen vor allem Sängerinnen ab.
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Foto: Matt Crossick/Press Association, dpa | Millionen wollen Adele in München sehen.
Felicitas Lachmayr
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:12 Uhr

Knapp eine Million Menschen werden im August nach München kommen, nur um sie zu sehen: Sängerin Adele. Zehn Open-Air-Konzerte will die britische Musikerin auf dem Messegelände in Riem geben. 2,2 Millionen Menschen hatten sich nach Angaben des Veranstalters Live Nation vorab registriert, um an Tickets zu kommen. Am Mittwoch startete der Vorverkauf für Fans, die sich auf der Webseite der Sängerin angemeldet hatten – und der Andrang war gewaltig.

Und Adele ist nicht die einzige weibliche Ikone, die diesen Sommer in München spielt. Mit Taylor Swift steht wenige Tage zuvor ein anderer weiblicher Superstar auf der Bühne in derselben Stadt. Sie sammeln Preise, brechen Rekorde, haben eine riesige Fangemeinde: Frauen wie Adele und Taylor Swift dominieren momentan die Pop-Musik.

Sängerin Adele wird voraussichtlich keine weiteren Konzerte auf dem europäischen Festland geben

Das zeigt sich schon beim Ticketverkauf. Wer eine Karte für Adele ergattern wollte, steckte nach wenigen Sekunden in der Warteschleife und kam teils stundenlang nicht weiter. Zwischen 75 und 690 Euro müssen Fans zahlen, um die Sängerin live zu sehen. Restkarten sind ab Freitag über den regulären Vorverkauf erhältlich. Die Nachfrage für die Tickets in München ist wohl auch deshalb so hoch, weil Adele auf dem europäischen Festland, wo sie seit 2016 nicht mehr gespielt hat, keine weiteren Konzerte plant. Die Sängerin hat derzeit ein Engagement in Las Vegas, wo sie fast jedes Wochenende auf der Bühne steht.

Eine Stadt, zehn Konzerte, jeweils 80.000 Fans, es könnte das größte Musikspektakel des Jahres werden. Damit macht Adele selbst Pop-Ikone Taylor Swift Konkurrenz, zumindest was die Live-Auftritte angeht. Denn Swift spielt im Rahmen ihrer Eras-Tour ebenfalls zwei Konzerte im Münchner Olympiastadion und auch bei ihr waren die Tickets innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft.

Taylor Sift wurde vom Time-Magazin zur Person des Jahres gekürt

Swift ist, abgesehen von Adeles Mega-Event, momentan nicht mehr zu toppen. Das Musikmagazin Rolling Stone zählt sie zu den 100 größten Songschreiberinnen und -schreibern aller Zeiten. Sie ist die erste Popsängerin, die vom Time-Magazin zur Person des Jahres gekürt wurde. Auch bei Spotify hat sie etliche Rekorde aufgestellt, unter anderem als meistgestreamte Künstlerin weltweit.

Swift hat nicht nur musikalisch Macht, sondern könnte sogar die US-Wahlen beeinflussen. Zwar hat sie sich offiziell noch nicht geäußert, doch im Wahlkampf 2020 sprach sich die Sängerin für Joe Biden aus. Nun fürchten Trumps Anhänger, dass die 34-Jährige Biden erneut zur Seite springen könnte.

Dass Frauen momentan die Pop-Musik bestimmen, zeigte sich auch bei der Verleihung der Grammys. Der wichtigste Musikpreis der Welt ging in diesem Jahr vor allem an Frauen. Allein für das beste Album standen zur Wahl: Taylor Swift, Billie Eilish, Miley Cyrus, Olivia Rodrigo, Victoria Monét, die R&B-Sängerin SZA und die weibliche Indie-Rock-Gruppe boygenius. Soulsänger Jon Batiste war als einziger Mann nominiert, konnte sich gegen die weibliche Konkurrenz aber nicht durchsetzen.

Joni Mitchell und Tracy Chapman haben als weibliche Ikonen den Weg bereitet

Stattdessen räumte Swift ab und schrieb damit Geschichte. Denn die 34-Jährige gewann mit „Midnights“ zum vierten Mal den Grammy für das beste Album und lässt damit selbst Paul Simon, Frank Sinatra und Stevie Wonder alt aussehen, die jeweils dreimal in der Kategorie ausgezeichnet wurden. Auch Joni Mitchell, die in den 1970er- Jahren noch allein unter männlichen Nominierten rangierte, war für das beste Folkalbum nominiert. Mit ihr und Tracy Chapman betraten zwei Meisterinnen des Songwritings die Bühne, die Künstlerinnen wie Adele und Swift den Weg bereitet haben.

Die Musikindustrie hat sich verändert, sie ist weiblicher geworden. „Who Run the World? Girls!“, sang Beyoncé bereits 2011 im gleichnamigen Lied. Wer regiert die Welt? Frauen! In der Pop-Welt stehen sie aktuell tatsächlich an der Spitze.

 
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