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Nachruf
Pianist Maurizio Pollini gestorben: Ein musikalisches und soziales Vorbild
Der hochverehrte Pianist starb 82-jährig in seiner Heimatstadt Mailand. Sein Einsatz galt vor allem den revolutionären Werken der Musikgeschichte und Gegenwart.
Italienischer Pianist Maurizio Pollini.jpeg       -  Der italienische Pianist Pollini ist mit 82 Jahren gestorben.
Foto: Axel Heimken, dpa | Der italienische Pianist Pollini ist mit 82 Jahren gestorben.
Redaktion
 |  aktualisiert: 30.03.2024 02:44 Uhr

Von Bedenkenlosigkeit war er gewiss nicht angekränkelt. Seine Einlassungen zur Musikpraxis blieben stets kritisch, hinterfragend. Zu Bachs "Wohltemperiertem Klavier", das er live komplett auswendig vortragen konnte, meinte er lapidar, dass es aus der Sicht des üblichen pianistischen Virtuosentums relativ uninteressant sei; dem musikalischen Wettbewerbswesen und der dafür notwendigen akademischen Ausbildung attestierte er deutliche Mängel; und dass er selbst 1960 als jüngster unter etlichen Dutzend Teilnehmern den ersten Preis des Warschauer Chopin-Wettbewerbs gewann, relativierte er mit den Worten, dass seine Ausbildung erstens gar nicht in besonderer Weise mit Chopin verbunden gewesen sei, und er für diesen, zweitens, gar keine ausschließliche Begeisterung gehegt habe. 

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